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Diäten - die Umfrage

 

Fritzis Diätkarriere

Angefangen hat es - wie wohl bei vielen- in der Pubertät.
Ich war knapp 16, machte einen Tanzkurs, war aber insgesamt eher eine Außenseiterin in der Klasse. Den Tanzkurs machte ich mit meinem Cousin, aus lauter Angst, für mich würde sich sowieso niemand interessieren, so wie ich aussah....
Also habe ich mir meinen Herren eben gleich mitgebracht. Dabei war ich da gar nicht stark übergewichtig, bei 68-69 kg bei 1,68 lag mein BMI sogar am oberen Rand des "Normalen".

Aber meine Lösung war gefunden:
Wenn ich abnehme und so richtig schlank bin, dann ist alles besser, dann mögen mich alle leiden und die Kerle pfeifen mir nach und überhaupt....
Ergo habe ich angefangen, morgens drei Löffel Müsli abzuzählen, habe wenig zu Mittag gegessen und die Süßigkeiten reduziert. Ruck-Zuck hatte ich dann 10 kg runter, in nur 2-3 Monaten....

Dummerweise war aber - außer, dass mir jetzt Größe 38 passte und die auch nur oben - sonst nix anders:
Ich war immer noch nicht beliebter in der Klasse, hatte nur eine beste Freundin und fühlte mich ungeliebt und nicht akzeptiert.
Über Weihnachten schlug dann der Frustfraß zu, bzw. ich kehrte peu-a-peu zu meinen alten Essgewohnheiten mit vielen Süßigkeiten zurück und schwups, an meinem 18. Geburtstag war ich dann bei 76 kg - Jo-Jo lässt grüßen....

Psychisch ging es mir da aber wieder viel besser:
Ich war mittlerweile in der Oberstufe, also raus aus dem ungeliebten Klassenverband und hatte in der Schule einige gute Freundinnen - mit den Männern klappte es zwar immer noch nicht, ich hatte keinen Freund, aber das machte mir zu diesem Zeitpunkt so viel nicht aus.
Ich hörte also auf, mich dauernd mit meinem Gewicht zu beschäftigen.... Und ca. 1 Jahr später, kurz vor dem Abitur, gratulierte mir meine Sportlehrerin zu meiner Gewichtsabnahme...
Ich war ganz erstaunt, das war mir noch gar nicht aufgefallen, und die Waage war mein erklärter Feind... aber so habe ich mir dann doch mal draufgestellt - siehe da, ich wog 63 kg...

Irgendwie hat es dann wieder klick gemacht - ich wollte da auf keinen Fall wieder zunehmen und fing an, mir die Bissen in den Mund zu zählen - ich machte nicht direkt Diät, aber ich hätte Euch zu jedem Zeitpunkt sagen können, was ich an dem Tag schon alles gegessen hatte.
In dieser Zeit, kurz vor dem Abi, lernte ich auch meinen ersten Freund kennen - das Ganze gab meinem Selbstwertgefühl einen ernormen Schub, auch wenn die Sache nur knapp 3 Monate dauerte und ich auch nicht sehr traurig war, als es vorbei war...
Aber ich hatte immerhin bewiesen, dass auch ich mir einen Freund angeln konnte. Da diese Sache in eine Niedriggewichtphase fiel, bestätigte mich das aber in meiner Annahme:
Einen Mann bekommt man nur, wenn man schlank ist...

Nach dem Abi ging ich in eine andere Stadt zur Ausbildung, wo ich mich anfangs gar nicht wohl fühlte: die neue Situation, keine Freunde, eine fremde Stadt...
Wieder machte ich meine Beliebtheit an meiner Figur fest. Ich hatte panische Angst, zuzunehmen, dabei wog ich immer noch zwischen 60-63 kg.
Schließlich war ich soweit, die Woche über, wenn ich in der Ausbildungsstadt war, so gut wie nichts zu essen (Ich habe wirklich regelmässig 3 Tage am Stück Null-Diät gemacht, das muss man sich mal vorstellen!).
Am Wochenende bei Muttern habe ich mir dann alles reingefressen:
Kuchen, Süßkram, Sonntagsbraten, immer rein damit, richtige Fressorgien...
Am Montag hieß es dann: Jetzt dieses Angefressene runter, und dann wird alles anders.... - nix wurde natürlich anders, ich steigerte mich immer mehr herein...

Nach einiger Zeit hatte ich dann erste Kontakte geknüpft, sogar einen Freund hatte ich wieder - hah, der Beweis, wenn man dünn ist, klappt das...
In dieser Zeit mit Mann (wieder nur 3 Monate, wieder war ich nicht böse, als es vorbei war) war ich etwas entspannter und habe nicht mehr jeden Bissen gezählt...

Je besser ich mich einlebte, desto weniger wurden die Null-Diät-Tage, ergo ging das Gewicht wieder rauf, denn ich ernährte mich nur von Junk-Food wie Süßkram, süßem Gebäck, gesüßte Puddings und Joghurts usw - zumindest unter der Woche kochte ich eigentlich nie...
In Masse aß ich nicht viel, aber halt alles hochkalorische Dinger mit quasi Null Nährwert...
Als ich nach 2 ½ Jahren Lehre für eine Übergangszeit wieder bei Muttern einzog, war ich mal wieder bei 78 kg, und durch Mutters gute Küche und Frustfrass kam noch mehr dazu...
Dann bekam ich irgendwann die Krise und begann, nach dem Pudel-Plan eigene Menüs für mich zu kochen, achtete erstmals auf Kolehydrate, Fette, Eiweisse... und nahm mal wieder ab, viel langsamer diesmal....

In dieser Zeit war ich einmal zu Besuch am Ausbildungsort und mit Freunden auf einer Uni-Fete - und stellte fest, dass ich trotz relativem Gewichtshochstand (ich schätze, um die 80kg) plötzlich jede Menge ernsthaft interessierte Männer um mich hatte...
Ich war offensichtlich so entspannt und habe so eine Lebenslust ausgestrahlt, dass ich trotz Übergewicht sehr attraktiv wirkte.
Das war wirklich ein Schlüsselerlebnis und puschte mein Selbstwertgefühl enorm und es bewies:
Ich habe durchaus auch als Dicke Chancen, es kommt wirklich darauf an, ob frau selber ein Problem mit dem Gewicht hat oder nicht.

Dann wieder ein Ortswechsel, Studium in einer Stadt so weit von zu Hause, dass das wöchentliche Heimfahren flachfiel...
Und wieder hatte ich Eingewöhnungsschwierigkeiten, versuchte es am Anfang wieder mit nix essen - aber irgendwann hatte ich die Nase voll - ich gab auf...
Ok, dann war ich eben eine Dicke, irgendjemand musste ja auch Kleidergröße 46 tragen...
Und wenn es eben noch mehr würde, ok, dann kaufe ich mir eine größere Hose..

Ich traute mich, vor allen Kollegen und Komillitonen von meiner Kleidergröße zu sprechen (die hatte ich vorher immer verschämt verheimlicht), gab sogar zu, wieviel ich wiege (das war allerdings eine Schätzung, denn wiegen tat ich mich nicht mehr) und machte Witze über mich selbst...
Insgesamt war ich aber viel selbstbewusster als noch zu Schulzeiten, und mein Gewicht wurde zur relativen Nebensache. Allerdings aß ich immer noch ziemlich wenig Richtiges:
Kaum Frühstück, zum Mittagessen nur einen Salat, abends nur einen Joghurt.. Aber zwischendrin bekam ich Hunger, dann aß ich hier mal einen Keksriegel, da eine Schokolade, dort Chips... also lauter ungesundes, fettiges Zeuges.
Meine Denke war, wenn man zu den Mahlzeiten wenig ist (in Masse, also ein Wiener Würstchen war wenig Masse), dann muss ich doch dünner werden...
Wurde ich natürlich nicht, aber ich nahm auch nicht mehr zu, die 46er Klamotten passten...

Dann wieder ein Ortswechsel, 3 Monate Auslandsaufenthalt in Wien.
Dort machte ich ein Praktikum in einer Firma, in der es zu Mittag die Möglichkeit gab, Tiefkühlgerichte zu essen, die in einem Heißluftgrill aufgewärmt wurden - drumherum gab's keine Einkaufsmöglichkeiten. Ich wohnte in einer kleinen Pension mit nur einer Kochplatte auf dem Zimmer - ergo nahm ich die Möglichkeit wahr und aß regelmäßig zu Mittag ein warmes Essen. Das hatte ich das letzte Mal bei Muttern gemacht und ich rechnete damit, dass ich wieder zunehmen würde, was mir aber jetzt wirklich ziemlich egal war. Ich nutzte das kulturelle Angebot in Wien, ging abends oft ins Theater und besichtigte alles, was es so zu sehen gab.

Wieder zurück, stellte ich beim Einkaufen plötzlich fest, dass mir Jeans passten -solche ohne Gummizug und mit Taschen auf dem Hintern!
Ich musste also wohl abgenommen haben, und das trotz regelmäßiger Mittagessen...
Ich begann, regelmäßig warme Mahlzeiten zu mir zu nehmen, was ziemlich einfach ging, denn ich arbeitete in einem Unternehmen mit Kantine.
Um das Glück perfekt zu machen, lernte ich dann auch meinen jetzigen Mann kennen. Der joggte zu dem Zeitpunkt schon regelmäßig und irgendwann packte mich der Ehrgeiz:
Das wollte ich auch können...
Der erste Versuch, mit ihm zusammen zu laufen, ging in die Hose, denn für mich als ziemliches Greenhorn (ich fuhr zwar mit dem Rad die 10 km zur Arbeit und ging auch wöchentlich 1x schwimmen) war er natürlich immer noch viel zu schnell, auch wenn er für seine Verhältnisse sehr langsam lief.
Erst als ich alleine anfing, sehr langsam und in meinem Tempo, hielt ich durch.

Mein Gewicht hat sich bei um die 70 kg eingependelt, plus/minus 3 kg.
Ich wiege mich immer noch höchst selten, so 2-3 mal im Jahr, ich merke ja an den Hosen, wenn's spannt.
Ich trage Kleidergröße 38-44, je nachdem, ob's oben oder unten ist, unten ist halt immer 1-2 Kleidergrößen mehr angesagt, denn ich habe eine sehr weibliche Figur mit breiten Hüften und Schenkeln und schmaler Taille (oben ist es leider nicht so weiblich, 75b...).
An diesen Proportionen würden aber auch 10 kg weniger nix ändern, nur hätte ich dann keinen Busen mehr, is ja auch doof...
Ich versuche zwar, mich gesund mit viel Gemüse und Obst zu ernähren und möglichst fettarm.
Mittlerweile habe ich den Job gewechselt, da gibt es keine Kantine mehr, und da das ganze mitten in der Stadt liegt, ist die Verführung zu Junk-Food recht groß.
Seit Anfang des Jahres habe ich angefangen, mir immer was zum Essen mitzunehmen, esse also jetzt mein selbstgeschmiertes Brot statt dem mit Butterplatten belegten vom Bäcker.
Abends habe ich jetzt das Kochen entdeckt, ich habe nämlich festgestellt, dass es gar nicht soviel länger dauert, etwas zu kochen, als ein Fertiggericht aufzuwärmen.
Ich esse immer, wenn ich Hunger habe, so lange, bis ich satt bin.
Im Moment experimentiere ich gerade mit LowFat, weil's ja gesünder sein soll. Bisher schmeckt es mir sehr gut und ich habe auch nicht das Gefühl, zu darben und zu verzichten. Aber wenn mir irgendwann mal wieder nach einer fettigen Bratwurst sein sollte, werde ich auch die verspeisen, jawohl!
Ich fühle mich fit und gesund und seit ich 2x die Woche mindestens zum Joggen gehe, bin ich deutlich weniger erkältet als früher, vielleicht noch einmal pro Winter.
Und auch die Menstruation ist wieder regelmässig und ohne Probleme...
Zu den Jo-Jo-Zeiten hatte ich die nämlich gar nicht, oder nur so 3mal im Jahr.

Also, mein Aufruf an alle Dauerdiäter:
Akzeptiert Euch selbst, so wie Ihr seid, es muss eben auch Leute mit Kleidergröße 46 oder noch mehr geben, wäre ja sonst langweilig!
Versucht, wenn Ihr Hunger habt, was Anständiges (sprich kein Fast-Food, sondern was mit einigermassem hohen Nährwert, mit Ballaststoffen und Vitaminen) zu essen und zwar so lange, bis Ihr satt seid.
Und von einer Schoko-Orgie geht auch die Welt nicht unter (ich kann übrigens mittlerweile 2 Riegel Schokolade essen und der Rest bleibt liegen für später -hätte früher niiie funktioniert!).
Höchstwahrscheinlich normalisiert sich auf lange Sicht Euer Essverhalten von selbst, wenn Ihr Essen nicht mehr ins Zentrum Eures Denkens stellt und Euer Gewicht pendelt sich auf Eurem persönlichen Setpoint ein - und der ist halt bei jedem unterschiedlich, bei mir scheint er so um die 70 kg zu liegen -und damit kann ich sehr gut leben.
Denn endlich habe ich kapiert, dass der Wert eines Menschen nicht umso höher ist, je weniger Kilos er auf die Waage bringt!

Liebe Gruesse,
Fritzi am 09.02.02

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