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Diäten - die Umfrage

Die Weihnachtsgans-Diät

  1. Teil  07.01.02 - 77 kg
  2. Teil  08.01.02 - 76 kg
  3. Teil  09.01.02 - 77 kg
  4. Teil  10.01.02 - 76 kg
  5. Teil  11.01.02 - 76 kg
  6. Teil  12.01.02 - 75 kg
  7. Teil  13.01.02 - 75 kg
  8. Teil  14.01.02 - 76 kg
  9. Teil  15.01.02 - 75 kg
  10. Teil  16.01.02 - 75 kg
  11. Teil  17.01.02 - 75 kg
  12. Teil  18.01.02 - 75 kg
  13. Teil  19.01.02 - 74 kg
  14. Teil  20.01.02 - 74 kg
  15. Teil  21.01.02 - 75 kg
  16. Teil  22.01.02 - 74 kg
  17. Teil  23.01.02 - 75 kg
  18. Teil  24.01.02 - 74 kg
  19. Teil  25.01.02 - 74 kg
  20. Teil  26.01.02 - 74 kg
  21. Teil  27.01.02 - 74 kg

Mails an Walkürax

alle Teile der Weihnachtsgans-Diät:
1. 02.01.02 - 27.01.02
2. 28.01.02 - 16.02.02
3. 17.02.02 - 08.03.02
4. 09.03.02 - 30.03.02
5. 31.03.02 - 20.04.02
6. 21.04.02 - 24.08.02

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2.1.02 (der -5. Tag): 78 kg

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Grösse 1.75, Alter Ende 30, Traumgewicht unter 70, Realgewicht inzwischen deutlich über 75 kg und schuld an Letzterem ist natürlich die Weihnachtsgans.
Gar keine Frage!
Jetzt aber schnell weg mit den neuen Kilos, bevor sie sich festsetzen. Wie ich das anfange, überlege ich mir in den nächsten Tagen, wie ich diese Diät nenne, steht schon fest:
Die Weihnachtsgans-Diät. Das klingt doch ganz so, als könnte es funktionieren, oder?

Übrigens hatte ich bis vor 5 oder 6 Jahren noch mein Traumgewicht von unter 70 kg.
Dann hatte ich einen Auslandsaufenthalt von über einem Jahr und kam mit 78 kg zurück.
Die hatte ich für eine ganze Zeit erfolgreich wieder wegbekommen (naja, nicht ganz). Ich fing an mit 2 Obsttagen pro Woche. Zuerst tat sich nichts.
Dann merkte ich, daß die 1-2 Liter Apfelsaft, die ich an den Obsttagen trank, fast so viele Kalorien hatten wie die gleiche Menge Bier und liess die auch noch weg. Und das hat funktioniert:
Nach 2-3 Monaten war ich wieder auf 71-72 kg und hatte von den Obsttagen genug.
Dieses Gewicht hielt sich so ca. 2 Jahre (indem ich - allerdings mit nachlassendem Enthusiasmus - immer mal wieder den einen oder anderen Obsttag einschob), dann kam so ab und an an Weihnachten und im Urlaub das eine oder andere Kilo dazu, dieses Jahr kurz vor Weihnachten war ich wieder bei 75 angelangt. Aber so kurz vor Weihnachten sagte ich mir, lohnt sich eine Diät ja sowieso nicht. Das war vielleicht ein Fehler, denn jetzt habe ich den Salat!
Wieder 78 kg, genau da, wo ich schonmal war.

Da ich beim letzten Mal kein Tagebuch geführt hatte, weiß ich jetzt alles nicht mehr so genau. Hatte ich die Obsttage alle so richtig genau eingehalten?
Hatte ich mal pausiert?
Waren es wirklich nur 2-3 Monate?
Diesmal schreibe ich mir alles genau auf und schicke es (unter falschem Namen) an die Hausfrauenseiten.
Das wird mich sicher motivieren und außerdem weiß ich dann später immer gut Bescheid, wie es verlaufen ist.
Warum unter falschem Namen?
Meine Kollegen würden sich doch kaputtlachen, wenn sie das läsen. Und alleine der Gedanke daran würde mich schon gleich abhalten, alles so genau zu schreiben.

Essen heute:
Frühstück: 2 belegte Brote (ist die Ausnahme, meistens frühstücke ich gar nicht)
Mittagessen: ist ausgefallen (Kantine hat noch zu)
Abend: Tortellini mit einer Sauce aus Gemüse, Speckwürfeln und Schmand, allerdings nur ein kleiner Teller und kein Naschen während des Kochens, da mein Freund gekocht hat.
Zwischendurch: 3 Schokokekse
Getränke: jede Menge Kaffee, Tee (alles ohne Milch und Zucker), Mineralwasser, kalorienarme Sauerkirschschorle

Hunger: Irgendwann am Nachmittag hatte ich richtig Hunger, das ging aber innerhalb einer halben Stunde vorbei. Abends als ich heimkam, hatte ich ebenfalls tüchtig Hunger - daher die 3 Schokokekse.

Mal sehen, was die Waage morgen sagt.

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3.1.02 (der -4. Tag): 77 kg

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Genauso hatte ich es mir vorgestellt!
Kaum ist der Entschluß zur Diät gefaßt, ist das 1. Kilo auch schon wieder weg. Super!
Ich merke auch schon, daß beim Schuhezubinden der Bauch nicht mehr drückt, wie es die letzten Tage leider der Fall war. Aber nach wie vor kneift die Jeans (Größe 31) am Bund und sitzt sehr fest an den Oberschenkeln. Würde ich jetzt neue Jeans kaufen, dann würde ich nicht mal ansatzweise in Größe 31 hineinpaßen. Und eine Nummer größer kaufen zu müssen, wäre ja nun wirklich das Letzte. Beim Radfahren heute früh (ich fahre normalerweise mit dem Rad zur Arbeit) kam ich am Berg ganz schön außer Puste (ein eher harmloser Berg, der mir sonst nichts ausmacht).
Genug Gründe, nächste Woche wirklich mit einer Diät anzufangen. Wie ich es genau machen will, überlege ich mir bis dahin.
Sicher ist, daß mir keine vorgegebene Brigitte-, Eier- oder sonstwas Diät vorschwebt, sondern etwas, das ich mir selbst überlege, das auf mich zugeschnitten ist und in meinen Alltag hineinpaßt. Möglichst so, daß ich hinterher langsam damit aufhören kann, einige gute Angewohnheiten vielleicht beibehalte, keinen Nachholbedarf verspüre und keinen Jo-Jo-Effekt produziere. Ideal, oder?

Essen heute:
Frühstück: 3 Oliven (Da mein Freund noch Urlaub hat, saß ich bei seinem Frühstück dabei, und da steht ja dann so einiges auf dem Tisch)
Mittagessen: Bratwurst mit Pommes Frittes, da die Kantine inzwischen notdürftig geöffnet hatte. (Ich weiß selbst, daß dies nicht diätkonform ist, auch nicht weihnachtsgansdiätkonform - also bitte keine ironischen Bemerkungen. Die Diät hat ja auch noch gar nicht angefangen!)
Abend: Spinat, 2 kleine Kartoffeln, 2 Spiegeleier, gebratene Zwiebel mit Speckwürfeln
Getränke: wie gestern, alles kalorienarm

Hunger: Ab ca. einer Stunde vor dem Mittagessen hatte ich so richtig Hunger - das Essen ausfallen zu lassen stand also nicht zur Debatte. Ich hätte mir wohl ein paar Äpfel und Möhren oder ein belegtes Brot mitnehmen sollen.

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4.1.02 (der -3. Tag): 77 kg

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Das Kilo von gestern ist trotz Fast-Food-Mittagessen nicht zurückgekommen. Vorsichtig optimistisch geschätzt scheint es sich also bleibend verabschiedet zu haben. Das kenne ich schon: was schnell mal rauf geht, geht auch schnell wieder runter. Klasse!

Langsam muß ich mir überlegen, wie ich es ab nächster Woche machen will. Laut Illustriertentest in "Psychologie Aktuell" bin ich ein "Hedonistischer Essen" (bzw. Esserin).
Das wusste ich natürlich schon immer. Mich deshalb jetzt wochenlang mit Diätkram zu quälen, den ich nicht mag, würde ich sicher nicht durchhalten.
Außerdem habe ich ja schon von genug Leuten gehört, daß man sich damit nur die natürlichen Körpersignale über Lustgewinn, Sättigung und Hunger verdirbt und nachher, wenn es wieder planlos gehen soll erst recht falsch ernährt. Ich muß also sehen, daß ich mir eine Diät schaffe, wo ich das essen kann, was ich sowieso am Liebsten esse, nur vielleicht irgendwie weniger oder anders, jedenfalls so, daß ich dabei abnehme.
Das klingt jedenfalls von der Theorie her gut! Um nicht zu sagen, Genial!

Wie sieht das also bei mir aus?
Normalerweise habe ich 2 Mahlzeiten am Tag. Wenn ich arbeite Mittagessen (in der Kantine) und Abend (wo wir uns zuhause meisten etwas kochen). Zum Frühstück trinke ich nur einen Kaffee, da ich als Langschläferin lieber so spät wie möglich aufstehe und mit jeder Aktion wie Tischdecken, Tischabräumen frühmorgens überfordert bin. Am Wochenende schlafen wir bis Mittags, haben einen ausgiebigen Brunch und kochen uns abends etwas (oder gehen essen). Bei den 2 Mahlzeiten will ich auch bleiben, auch wenn alle Diätratgeber natürlich sagen, 5 kleine Mahlzeiten seien gesünder und effektiver. Ich bin jetzt 2 Mahlzeiten gewohnt, esse tagsüber nie etwas zwischendurch (nur abends beim heimkommen) und fühle mich dabei wohl. Außerdem ist es so am Praktischsten. Die Kantine ist übrigens ganz ok, es gibt auch eine Salattheke.

Mit Süßigkeiten habe ich kaum Probleme, die esse ich höchstens wenn sie mir jemand anbietet oder wenn sie (wie jetzt zu Weihnachten) kistenweise zuhause rumstehen. Da aber mein Freund und ein Besucher, den wir gerade haben, sie fleißig vertilgen, wird ab nächster Woche nicht mehr so viel Versuchung da sein. Daß ich mir selbst Süßigkeiten kaufe oder in der Kantine einen Nachtisch nehme, kommt quasi nie vor. Auch keine gezuckerten Getränke und nicht mal Zucker im Tee oder Kaffee. Das hatte mir eine WG, in der vor Jahren lebte, einmal abgewöhnt. (Die Umstellung dauerte übrigens einige Tage oder sogar eine Woche, danach schmeckte der ungezuckerte Tee für mich genauso wie vorher der gezuckerte.)

Meine Geschmacksrichtung ist eher würzig-fettig und dabei gibt es natürlich genug Kalorienbomben. Wenn mir irgendetwas extrem gut schmeckt, kann ich fast sicher sein, daß der Fettgehalt mindestens um die 50 Prozent liegt. Das haben sicher alle LeserInnen, die bisher durchgehalten haben, schon mitbekommen. Pommes, Chips, Salami und wenn wir kochen, dann mit Schmand und Speckwürfeln. Beim Huhn lieber das Bein als die Brust. Oder gleich Ente.
Ok, das klingt jetzt schlimmer, als es ist:
Pommes esse ich eher selten, die kann ich sicher einige Wochen weglassen. Salami und Chips gibt es in meinem Haushalt nicht und seit ich sie nicht mehr kaufe, denke ich auch nicht mehr dran. Wenn ich allerdings abends heimkomme, nasche ich gerne einige Käsewürfel und Oliven (und wenn dann Chips und Salami da wären, müssten die auch dran glauben.)

Ich trinke gerne Alkohol, also abends Bier oder Wein. Am Wochenende jeden Abend und auch unter der Woche gerne.
Das sollte ich wohl auf jeden Fall einschränken. (Ist ja auch sowieso gesünder.) Ganz möchte ich darauf aber nicht verzichten, das wäre auch nicht realistisch.
Tagsüber trinke ich immer große Mengen Mineralwasser, außerdem Kaffee und Tee (ohne Milch und Zucker). Aber abends ist mir dies alles nicht mehr so verlockend. Apfelsaft hat fast so viele Kalorien wie Bier (aus Schaden wird man klug). Diätcola und so Zeug mag ich überhaupt nicht. Jetzt habe ich aber glücklicherweise ein kalorienarmes Sauerkirschfruchtsaftgetränk entdeckt, das mir gut schmeckt.
Ich trinke es als Schorle, dann ist es wirklich so richtig kalorienarm.

Thema Sport: Ich habe einen sitzenden Beruf, fahre aber mit dem Rad zur Arbeit.
Im Prinzip treibe ich außerdem 2x die Woche Sport, entweder Ju-Jutsu im Verein (ein sehr anstrengendes Training) oder, falls das mal ausfällt Schlittschuhlaufen, Schwimmen oder Paddeln (je nach Saison).
Außerdem wohne und arbeite ich jeweils im 4. Stock. In beiden ist allerdings ein Aufzug und die Versuchung ist immer sehr groß, ihn auch zu benutzen.

Jetzt muß ich mir also überlegen, wo ich ansetze.

Essen heute:
Frühstück: -
Mittagessen: Fischfilet mit Kartoffeln, Remouladensauce und Salat
Abend: Fete mit Buffet bei Freunden. Kein weiterer Kommentar nötig denke ich
Getränke: Gepflegtes Weintrinken (was ich so als gepflegt ansehe)

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5.1.02 (der -2. Tag): 77 kg

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Mit dem heutigen Gewicht bin ich zufrieden, es ist - realistisch gesehen - den Umständen entsprechend.
Es wird einem eben nichts geschenkt, leider!
Mein Diätplan wird inzwischen immer genialer. Ich werde Diättage einlegen, in denen ich idealerweise jedesmal ein Kilo abnehme und dazwischen Tage, an denen ich mit kleinen Abstrichen das esse, was mir schmeckt und das Gewicht halte. (Ja doch - ich weiß, daß da irgendwo ein Haken sein muß. Vielleicht finde ich ihn ja heraus!)

Wie sollen die Diättage aussehen? Obsttage?
Das hat ja immerhin schon einmal funktioniert, aber damals war es nicht so kalt! Obsttage bei Minustemperaturen haben irgendwie so gar keinen Reiz.

Äpfel und Möhren für zwischendurch sollten immer im Haus sein, die mag ich auch ganz gerne. Nicht so sehr wie Salami und Kartoffelchips, aber als Ablenkung funktionieren sie schon. Ich habe mich heute auf dem Markt schon eingedeckt.
Ebenso werde ich sehen, daß Zutaten für Salat und andere kalorienarme Gerichte (die ich mag!) im Hause sind. Ebenso Unmengen meines kalorienarmen Sauerkirschfruchtsaftgetränks. Sachen, die ich nicht mag, kommen während einer Diät natürlich nicht in Frage. Die ist nämlich auch so schon hart genug!

Essen heute:
Frühstück: -
Mittagessen: Ausgiebiges Brunch
Abend: Blumenkohl-Kartoffelauflauf (mit Schinken und Schmand): 1 grosser Teller)
Zwischendurch: Etwas Weihnachtsgebäck (bald ist keines mehr da.)
Getränke: etwas Wein

Bewegung: 2 Stunden spazierengehen bei Eiseskälte (-10 Grad). Meinem Freund war es warm, er hat in dieser Zeit vermutlich 2 kg Fett zu Wärme verbrannt.
Mir war es kalt, offenbar zieht mein Körper es vor, zu frieren und die Kalorien in Form von Fett aufzubewahren für härtere Zeiten. Oder für noch größere Kälte?
Gerecht ist das jedenfalls nicht!

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6.1.02 (der -1. Tag): 77 kg

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Morgen fange ich an:

* Ich werde pro Woche 2 Diättage einlegen.
An diesen Tagen esse ich mittags einen Salat und abends möglichst nichts (Äpfel, Möhren und so Zeugs nicht mitgerechnet).
Wenn es mir abends zu schwer fällt, esse ich dann noch eine Beutelsuppe. Die haben nicht so viele Kalorien (steht ja immer aufgedruckt) und im Sortiment sind etliche, die mir ganz gut schmecken.
* Süßigkeiten, Nachtisch, Salami, Pommes und Chips lasse ich in dieser Zeit ganz weg.
Das fällt mir sowieso leicht. Aber ich nehme es mir lieber richtig vor, damit keines davon plötzlich als Ausgleich für etwas anderes herhält. Und kein Naschen beim Heimkommen, nur Äpfel, Möhren, etc.
* Alkohol nur am Wochenende
* 2x pro Woche Sport (d.h., wenn Ju-Jutsu ausfällt, muß etwas anderes kommen.)
* Mindestens 2x am Tag will ich die Treppen zuhause oder an der Arbeit zu Fuß raufsteigen.
(Ich brauche mir erst gar nicht vorzunehmen, dies jedesmal zu tun - klappt sowieso nicht.)

Jetzt muß ich ab morgen sehen, ob ich das alles durchhalte und ob es etwas nützt. Wenn nicht, muß ich weitersehen. Ich will erst gar keine Situation entstehen lassen, wo ich dauernd ans Essen denke - wenn das passiert, läuft irgendetwas falsch.
Außerdem hoffe ich, genauer zu verstehen, wie das Wechselspiel von Essen, Sport - Zunehmen, Abnehmen, Gewicht halten funktioniert.
Ob man z.B. nach einem Diättag immer sofort einen Erfolg sieht :-)
oder ob der länger auf sich warten läßt. Ob es stimmt, daß gerade erst erworbene Kilos besonders schnell wieder unten sind :-)
Und natürlich, ob gerade erst verlorene Kilos besonders schnell wieder da sind :-((
Ob der Körper sich nach einiger Zeit umstellt und das Abnehmen immer schwerer wird :-((((
Ob opulente Wochenenden sofort durchschlagen oder eher Langzeitwirkungen haben. Etc. etc.

Das Problem der starren Diäten scheint mir zu sein, daß das Wechselspiel Essen - Sport - Gewicht den Betroffenen immer unerklärlich bleibt (zumal, wenn das Abnehmen nicht funktioniert) und sie immer starrer auf äußere Vorgaben schauen, anstatt selbst durch Ausprobieren zu lernen, wie ihr Körper funktioniert.
Denn ich nehme an, mit etwas Nachdenken und Ausprobieren lassen sich diese Zusammenhänge schon verstehen. Mal sehen, was wird. Da ich anonym schreibe, habe ich auch keine Scheu ehrlich aufzuschreiben, was ich gegessen habe und wieviel ich wiege.

Essen heute:
Frühstück: -
Mittagessen: Ausgiebiges Brunch
Abend: Hühnersuppe mit Ingwer, Knoblauch, Gemüse, Zitronensaft (gut gegen Erkältung bei dem kalten Wetter), Cous-Cous und - bevor ich es vergesse - mit einem Hühnerbein. (Schmand hätte dazu gepaßt, ich habe es mir aber verkniffen!)
Getränke: Bier (während des Kochens) und Wein (während des Essens). Hicks!

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7.1.02 (der 1. Tag): 77 kg

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Heute fange ich wirklich an.
(Vorsichtshalber habe ich gerade nochmal überprüft, daß die Kantine heute keines meiner Lieblingsgerichte im Angebot hat. Das würde es nämlich nicht einfacher machen.)

Die Diättage lege ich gerne auf die Tage, an denen ich abends Sport treibe, das macht es mir leichter, das Abendessen ausfallen zu lassen. Meinen Freund habe ich instruiert, schon gegessen zu haben, bevor ich nach Hause komme. Ich komme dann nämlich erst so gegen 22 Uhr und wenn ich dann niemandem mehr beim Essen zuschauen muß, kann ich die eine Stunde bis zum Schlafengehen ganz gut ohne Abendbrot überbrücken.

Essen heute:
Frühstück: -
Mittagessen: Großer Salat (mit Käse, Schinken, Ei, Cocktailsoße) aber kein Brot dazu.
Abend: 1 Möhre
Getränke: Alles kalorienarm

Sport: Da im Ju-Jutsu-Verein diese Woche noch Weihnachtsferien sind, habe ich mir heute abend eine Tageskarte vom Fitnessstudio gekauft und mich dort eine gute Stunde lang ausgetobt.
(Nein, ich bin kein Mitglied dort, nutze nur manchmal im Sommer das 2-Monate-Sauregurkenzeit-Angebot oder nehme eben eine Tageskarte.)
Jetzt fühle ich mich sehr verausgabt und habe morgen bestimmt Muskelkater. Die Sit-ups (Bauchmuskeln), die mir bei regelmäßigem Ju-Jutsu- Training immer recht leicht fallen, haben heute gar nicht funktioniert. Dabei habe ich nur 3 Wochen lang pausiert. Bauchmuskeln scheinen mir irgendwie etwas Unnatürliches. Ein Widerspruch in sich!
Kleinkrams wie Treppensteigen schreibe ich natürlich nicht extra auf.

Mein Freund sitzt neben mir vorm Fernsehen und ißt Schokolade. Ich soll es positiv sehen, diese Schokolade würde mich nun nicht mehr dick machen. *grummel*
Zum Glück macht mich Schokolade sowieso nicht so sehr an.

Hunger: Nein, ich habe keinen Hunger. Aber mir ist kalt. Dabei ist die Wohnung gut geheizt. Vor allem habe ich sehr kalte Hände.
Das ist 1. unangenehm, und 2. soll mein Körper gefälligst Fett verbrennen und nicht den Grundumsatz herunterfahren.
Eben habe ich ihn mit 10 Kniebeugen überlistet, jetzt ist mir wieder wärmer.
Muß mal die nächsten Tage sehen, ob ich dieses Problem mit kurzen Gymnastikübungen in den Griff bekomme, die jedesmal den Blutdruck hochtreiben. Jetzt gehe ich jedenfalls ins Bett.
Mal sehen, was morgen die Waage sagt.

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8.1.02 (der 2. Tag): 76 kg

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Wieder ein Kilo unten, es scheint sich wenigstens zu lohnen!
Wenn ich bis nächsten Montag (nach einem nicht ganz diätkonformen Wochenende) immer noch bei 76 bin, dann bin ich mehr als zufrieden.
Schneller geht's halt nicht.

Heute ist alles super. Ein Kilo weniger, kein Diättag angesagt und Muskelkater habe ich auch nicht. Nur so einen leichten Druck in den Muskeln, der mir zeigt, daß ich sie gestern bewegt habe.

Heute esse ich natürlich nur, was mir schmeckt. Eine Diät ist eine viel zu ernste Sache, um sie mit Lebensmitteln vollzustopfen, die ich sowieso nicht mag.

Essen heute:
Frühstück: 1 Apfel
Mittagessen: Cevapcici mit Reis und Salat. (Es hätte auch Schweinerückensteak mit Kroketten und Sahnesoße gegeben, aber ich habe heldenhaft verzichtet.)
Abend: Mussaka light von der Diätmampfseite der Hausfrauenseiten. Allerdings haben wir die angegebene Kartoffelmenge etwas erhöht (auf 3 kleine Kartoffeln pro Person), den Joghurt durch Schmand ersetzt und kein mageres sondern Schweinehackfleisch verwendet. (Weil das noch in der Tiefkühltruhe vorhanden war!) Und die Fleischportion war natürlich auch zu groß (wie immer bei Tiefkühlgerichten). Und mein Freund hat noch Parmesan drüber gerieben. Diätmäßig habe ich das Essen also wohl leider vermurkst, aber es war sehr lecker! (Und reichhaltig.) Und es war auch überhaupt nicht flüssig (wie im Rezept steht, sondern auch von der Konsistenz her genau richtig. Ist Schmand vielleicht doch besser als Joghurt?) Es hat mich immerhin auf die Idee gebracht, Magerjoghurt im Haus zu haben, denn den mag ich auch ganz gerne so für zwischendurch.
Getränke: Alles kalorienarm. Mein Freund hat gefragt, ob wir zum Essen "eine gute Flasche Wein" aufmachen wollen - ich habe HELDENHAFT "nein" geantwortet. (Theoretisch sollte er ja meinen Diätplan gelesen haben.) Nun trinkt er Tee und ich trinke Sauerkirschschorle. So hat er wenigstens auch etwas davon.

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9.1.02 (der 3. Tag): 77 kg

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Ich hatte schon befürchtet, daß nach der Diätmampfpleite von gestern abend das eine Kilo sofort wieder drauf ist und trage es mit Fassung.
Ohnehin kenne ich das noch vom letzten Mal, daß es eine Weile im Zickzackkurs hin und her geht.
Folglich habe ich mich nicht entmutigen lassen und heute den nächsten Diättag ausgerufen.

Essen heute: (jetzt wird es lustig.)
Frühstück: -
Mittagessen: Fleischkäse mit Zwiebelsauce, Kartoffelbrei und Salat. (Ich konnte mich nicht rechtzeitig freimachen und als ich zum Mittagessen kam, war die Salattheke schon weitgehend geplündert. Daher habe ich mir schlau überlegt, daß ich ja auch tauschen und den Salat morgen essen kann. Von den Kalorien her dürfte das ja egal sein. Oder? Wir werden sehen.)
Abend: 1 Möhre
Getränke: Ein Glühwein, weil das beim Schlittschuhlaufen einfach dazu gehört. Jawohl. Das ist einfach eine Frage des Stils und hat mit Diät nichts zu tun.

Sport: Nach der Arbeit anderthalb Stunden Schlittschuhlaufen im Eisstadion. Mit Glühwein wie oben beschrieben.

Hunger: Ich habe keinen Hunger, aber mir ist schon wieder kalt. Und ich habe keine Lust auf Gymnastik. Aber es ist fast Mitternacht, ich sollte sowieso schlafen gehen.

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10.1.02 (der 4. Tag): 76 kg

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Na also, es geht doch.
Zumindest der Zickzackkurs funktioniert!
Ich habe gehört, daß 1 Kilo Körpergewicht 4000 kcal entspricht. Also ist es ja unmöglich, bei einem Diättag gleich ein ganzes Kilo zu verlieren. Hmm, kann ich dann eines pro Woche verlieren?
Irgendwie wohl auch nicht. Wie soll ich in einer Woche 4000 kcal einsparen?
*grummel* Soll ich das hier vielleicht wochen- und monatelang weitermachen?

Essen heute:
Frühstück: 1 Möhre, 1 Apfel
Mittagessen: Mein üblicher Kantinensalat mit allem Drum und Dran. (Hat da eben jemand gelacht? Hatte ich mir doch schließlich für heute vorgenommen!)
Zwischendurch (beim Heimkommen) Etwas Magerjoghurt. Der schmeckt mir tatsächlich gar nicht so schlecht.
Abend: Pfanne mit Broccoli, Pilzen, Speckwürfeln und Käse. Und Gnocchi. Ein kleiner Teller mit insbesondere sehr wenig Gnocchis. Mein Freund hat gekocht. Er hat in der gleichen Zeit 2 große Teller gegessen. 2 sehr große! Aber er nimmt nicht zu. Ich habe so langsam gegessen wie ich konnte - bin sowieso eine langsame Esserin - und wir waren tatsächlich gleichzeitig fertig.
Getränke: Alles kalorienarm (mensch, bin ich toll!)

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11.1.02 (der 5. Tag): 76 kg

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Das Kilo ist weiterhin erfolgreich weg! Prima! Mal schauen, wie das Wochenende wird

.

Das mit dem Magerjoghurt ist übrigens so eine Sache. Er hat ungefähr ein Fünftel der Kalorienmenge von Schokolade, aber wenn er einem schmeckt, dann kann man locker 5x soviel davon essen wie von Schokolade.
Jawohl, ich informiere mich über Kalorientabellen - was bleibt mir auch sonst übrig?
Vielleicht sollte ich sogar mal Joschka Fischer lesen. Alles ist ein Problem der Menge. Äpfel und Möhren sind nur deshalb kein Problem, weil man automatisch nicht so sehr viel davon ißt. Wer ißt schon 1 kg Äpfel oder Möhren am Tag?
Das wäre was für das Guinnessbuch der Rekorde!
Das scheint mir übrigens auch das Erfolgsrezept der Brigitte-, Eier-, Kohlsuppen-, etc. Diäten. Wer überfrißt sich schon daran?
Meine Diät dagegen, bei der ich nur esse, was mir wirklich schmeckt, ist die richtige Herausforderung!

Essen heute:
Frühstück: Etwas Magerjoghurt (nein, nicht die Menge, die 5 Tafeln Schokolade entspricht, sondern wirklich nur etwas!)
Mittagessen: Lammragout mit Reis und Salat (Nur so zur Information: Ich hätte auch meinen All-time-favorite "Frittierte Calamaris mit Pommes und Aioli" nehmen können, habe ich aber nicht! Applaus!
Abend: Wir waren im Kino und hinterher in der Kneipe: Bora-Bora, das ist Gemüse in scharfer Erdnußsoße mit Reis. Sehr lecker! Das Gemüse und der Reis sind außerdem sicher kalorienarm. Ansonsten Schwamm drüber.
Getränke: 2 Bier zum Essen und Wein zuhause. Endlich Wochenende!

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12.1.02 (der 6. Tag): 75 kg

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Schon wieder ein Kilo weniger, das kann ich kaum fassen!
Ich habe 3x kontrolliert, ob sich auch nicht der Nullpunkt der Waage verstellt hat. Aber machen wir uns mal keine falschen Hoffnungen, das ist bis Montag bestimmt wieder drauf. Wie gesagt, solange ich Montag mit 76 kg in die neue Woche hineingehe, bin ich mehr als zufrieden.

Oder es handelt sich um den üblichen Diätenanfangseffekt.
Wie ich gelesen habe, werden am Anfang nicht Fett sondern Muskeln abgebaut (da dies offenbar für die kurzfristige Energiegewinnung mehr bringt) und als Nebeneffekt wird dann auch jede Menge eingelagertes Wasser freigegeben. Muskeln sind schwerer als Fett und Wasser wiegt sowieso ein Kilo pro Liter. Nehmen wir also an, ich habe einen Liter Wasser verloren. Ich muß wohl nicht erwähnen, daß ich mich morgens wiege, bevor ich das erste gegessen oder getrunken habe, oder?
Es gibt wohl niemanden, der dies anders macht.

Am Wochenende kochen wir uns abends immer besonders gerne etwas Schönes. Ich habe mir deshalb einige Dinge überlegt, die ich sehr gerne mag und von denen ich annehme, daß sie nicht allzuviele Kalorien enthalten.

Im Internet habe ich gestern einen Ernährungstest mitgemacht und habe dabei ganz gut abgeschnitten, mindestens mittel.
Besonders bin ich dafür gelobt worden, daß ich wenig Süßigkeiten und keine gezuckerten Getränke mag.
Und dafür, daß ich nicht täglich Streichfette wie Butter und Margarine esse. Getadelt wurde ich, weil ich auch nicht täglich Getreideprodukte esse. Daß die beiden letzten Punkte beide darauf zurückzuführen sind, daß ich nicht frühstücke, hat der Test natürlich nicht durchschaut. Tja, was soll ich jetzt also machen?
Am Besten, weiter wie bisher.

Essen heute:
Frühstück: -
Mittagessen: Ausgiebiges Brunch
Abend: Miesmuscheln in Weißweinsoße. Keine Beilagen.
Getränke: Bier und Weißwein. (Immer noch Wochenende!)

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13.1.02 (der 7. Tag): 75 kg

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Die 75 Kilo scheinen Bestand zu haben. Schön! Und wenn es ein Diätanfangseffekt ist, dann liebe ich Diätanfangseffekte!

Essen heute:
Frühstück: -
Mittagessen: Brunch
Abend: Kürbisauflauf mit Soße aus Mascapone von den Hausfrauenseiten. Über die Mascapone reden wir lieber nicht, aber zumindest der Kürbis hat nicht so viele Kalorien. Jedenfalls viel weniger als Kartoffeln. Das Rezept ist sehr lecker, was sicher am Mascapone liegt. Daß etwas mit so hohem Fettgehalt mir einmal nicht schmeckt, das gibt es vermutlich gar nicht.
Getränke: Bier und Rotwein. (Habe beschlossen, daß der Sonntag noch zum Wochenende gehört.)

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14.1.02 (der 8. Tag): 76 kg

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Die 75 Kilo haben doch noch keinen Bestand. Na schön, morgen sehen wir weiter. Komisch war es mir ja sowieso schon vorgekommen, daß es so schnell gehen sollte!

Ich habe versucht, im Internet herauszufinden, ob 1 Kilo Körpergewicht wirklich 4000 kcal entspricht, habe aber nichts gefunden. Wie soll ich je aus eigener Kraft eine Diät für mich entwickeln, wenn ich solche grundlegenden Sachen nicht weiß? Die Kalorientabelle ist nicht hilfreich, dort enthalten Fette viel mehr Kalorien. Ein Kilo Schweineschmalz z.B. enthält fast 10 000 kcal. Zum Glück bin ich kein Schwein! Wenn ich für jedes Kilo gleich 10 000 kcal einsparen müßte, dann könnte ich es gleich vergessen.

Gefunden habe ich immerhin, daß Frauen in meinem Alter einen Tagesbedarf von ca. 2000 kcal haben. Der Tagesbedarf steigt mit der Muskelmasse, muskulöse Frauen können also mehr essen. Also ein klarer Grund, auch Sport im Diätprogramm zu haben. Ich bin nicht sicher, ob ich viele Muskeln habe, am Bauch jedenfalls nicht. Aber mit dem Sport bin ich sicher im grünen Bereich.

Ich habe meinen Freund gefragt, ob er sieht, daß ich die Weihnachtsganskilos schon wieder unten hätte. Seine Antwort war, ich sei wunderbar weiblich-wabbelig wie immer. Und dafür mache ich nun Diät, um mir solche Antworten anzuhören! Nun gut, daß Männer nicht auf dem Mannequin-Bohnenstangentyp stehen ist natürlich ein alter Hut. Mein Freund schwört, daß er den Playboy nicht liest aber irgendwie trotzdem weiß, daß die Frauen darin keine Bohnenstangen sind. Der Diätterror geht wohl von den Frauen selbst aus. (Aber nicht von mir, mir schwebt nur eine stabile Körpergröße-minus-105-Figur vor oder so ähnlich. Und ein langfristiges Normalgewicht, das nicht zu jedem Weihnachten und zu jedem Familienfest 1-2 kg ansteigt.)

Essen heute:
Frühstück: etwas Magerjoghurt
Mittagessen: mein üblicher großer Kantinensalat
Abend: etwas Magerjoghurt und eine Möhre. Au weia, ich wollte ausdrücklich keine einseitige Diät entwickeln, aber in den letzten Tagen spitzt es sich immer mehr auf den Magerjoghurt zu. Aber was soll ich sagen, er schmeckt mir wirklich! Übrigens: wenn ich schreibe "etwas Magerjoghurt", dann ist das so etwa eine Kaffeetasse voll (eine Tasse, kein Becher).
Getränke: Wie es sich gehört: alles kalorienarm. Heute ist Montag, Montag ist kein Wochenende. Oder? Kann ich das irgendwie hindrehen? Nein, kein Bier, es bleibt dabei. Klugerweise habe ich das Bier sowieso in den Keller verbannt und wenn ich jetzt eines wollte, müsste ich 4 Treppen runter- und wieder rauflaufen. Oder doch den Aufzug nehmen, denn darauf kommt es dann ja wirklich auch nicht mehr an. Aber nein, heute ist schließlich Diättag. Es bleibt dabei und außerdem ist schon fast wieder Mitternacht.

Sport: Anderthalb Stunden Ju-Jutsu-Training, wie gesagt ein recht anstrengender Sport.

Und mir ist schon wieder kalt...

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15.1.02 (der 9. Tag): 75 kg

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Das 76-er Kilo ist wieder weg, mein Zickzackkurs spielt sich auf etwas niedrigerem Niveau ab als noch letzte Woche. Allmählich kann ich mir wunderschöne Zickzackkurven aufmalen, die wie fallende Aktienkurse aussehen. Bei Aktien weiß man natürlich nie - die können blitzschnell wieder raufgehen und vermutlich ist das bei meinen Werten auch nicht anders. Aber was wäre der Mensch ohne Hoffnung ... Außerdem kann ich ab jetzt das Gewicht von jedem Tag mit dem Gewicht von vor einer Woche vergleichen und feststellen, daß es diese Woche 1 Kilo weniger ist. Und dann kann ich auch noch den Durchschnitt der 1. Woche und der jetzigen Woche miteinander vergleichen. Ja, ja, mit einer Diät läßt sich schon ganz schön die Zeit vertreiben....

Essen heute:
Frühstück: etwas Magerjoghurt
Mittagessen: Geschnetzeltes mit Reis und Salat
Abend: Eintopf aus grünen Bohnen, Kartoffeln und Speck. Lacht hier jemand bei dem Wort "Speck"? Ich finde das ganz klasse, wenn eine Diät dabei noch funktioniert! Ein mittelgroßer Teller oder vielleicht ein ganz klein wenig mehr als mittelgroß. (Mein Freund hat natürlich wieder 2 Teller in der gleichen Zeit gegessen und sich einen für morgen aufgehoben, wenn ich wieder diäte.)
Getränke: 1 Glas Wein beim Heimkommen, da ich einen extrem stressigen Tag auf der Arbeit hatte und auch erst um 9 Uhr abends heimkam. Man mag das schon zum Alkoholismus rechnen, aber das entspannt einfach. Die Flasche habe ich gleich wieder verkorkt zur Seite gestellt. Danach nur noch Sauerkirschschorle.

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16.1.02 (der 10. Tag): 75 kg

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Heute habe ich wieder einen Diättag ausgerufen. Irgendwie finde ich das mit den 2 Diättagen schon recht genial. Bzw., in Wirklichkeit sind es natürlich die 5 anderen Tage der Woche, die ich so richtig genial finde. Aber bisher scheint die Diät tatsächlich zu funktionieren. Selbst mein Freund hat schon ein Kilo abgenommen. Vermutlich, weil ich ihn unter der Woche nicht mehr zum Alkohol verführe. Daß er jedesmal 2 große Teller ißt, während ich einen kleinen nehme, zählt offenbar nicht. Ungerecht! Außerdem hat er schon Körpergröße minus 110. Aber ich will nicht zu viel jammern, bei mir funktioniert es bisher ja auch.

Das mit dem Magerjoghurt ist ein echten Phänomen, so etwas habe ich sonst nie im Haus, geschweige denn im Mund und jetzt esse ich quasi morgens und abends davon. Es hat übrigens weniger Kalorien, als ich erst dachte. 63 kcal pro 100 g steht groß aufgedruckt und mehr als 100 g passen sicher nicht in meine Kaffeetasse. Also 10x weniger als eine Tafel Schokolade und nicht mehr als ein Apfel. Außerdem steht groß drauf "Mit Calzium". So ein Blödsinn, als ob ich nicht selbst wüßte, daß Joghurt Calzium enthält. Bei meinem Internet-Ernährungstest (Carola hat übrigens nach der Adresse gefragt, aber momentan finde ich sie nicht mehr), wurde angemeckert, daß ich zu wenige Milchprodukte esse und daher zu wenig Calzium. Aber machen wir uns nichts vor, was mich momentan zum Magerjoghurt zieht ist sicher nicht das Calzium, sondern die Tatsache, daß 1,5 Prozent Fettanteil immer noch viel viel mehr ist, als z.B. der Fettanteil in einem Apfel oder einer Möhre.

Habe mir übrigens gerade die Einträge von letzter Woche durchgelesen und das hätte ich nicht tun sollen, denn jetzt bekomme ich Hunger. Die Einträge sind ja voller Speckwürfel und Hühnerbeine! Apropos Hühnerbeine: Heute Mittag gab es in der Kantine Hühnerbeine. Also habe ich wieder getauscht und mir vorgenommen, den Salat morgen zu essen und heute das Hühnerbein. Das hatte ich letzte Woche am Diätmittwoch ja auch getan (ich meine, getauscht) und es war perfekt.

Heute fühle ich mich erstmals so, als würde ich abnehmen. Irgendwie hippeliger und wie leicht berauscht. Spürt man das, wenn der Körper endlich Fett verbrennt und dabei irgendwelche eingelagerten Substanzen freiwerden, oder ist das ein Gerücht? Ich müßte mehr recherchieren, aber jetzt ist gleich Schlafenszeit. Morgen wollen wir einen 2. Versuch in Richtung Diätmampf-Mussaka light unternehmen. Denn so, wie wir das letzte Mal dabei versagt haben, müssen wir das diesmal ausbügeln. Außerdem war es wirklich sehr lecker! Ich freue mich jetzt schon drauf!

Essen heute:
Frühstück: etwas Magerjoghurt
Mittagessen: Hühnerschenkel mit Reis und Salat. (Vorgesehen waren Pommes als Beilage, aber vernünftig, wie ich nun mal bin, habe ich gefragt, ob ich ihn mit Reis bekommen kann.)
Abend: etwas Magerjoghurt
Getränke: alles kalorienarm. Mittwoch ist nun ganz sicher kein Wochenende und außerdem ist ja heute Diättag.

Sport: 1,5 Stunden Ju-Jutsu

Irgendwie hoffe ich jetzt wahnsinnig, daß morgen wieder ein Kilo weniger ist. Ich versuche ja, mich immer vorsichtig optimistisch zu geben, aber wenn morgen keines weg ist, bin ich echt enttäuscht! Kommt diese instabile Gefühlslage vielleicht vom Fettentzug?

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17.1.02 (der 11. Tag): 75 kg

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Doch kein Kilo weniger, bin ich jetzt enttäuscht?
Ich versuche, mir zu sagen, daß ich das ja eigentlich gleich gewußt habe, daß es in diesem Tempo nicht weiter gehen kann. Jeder weiß, daß man bei einer Diät am Anfang schnell 2-3 Kilo verlieren kann und daß es danach viel, viel schwieriger wird. Sagen wir mal, wenn ich am Montag mit 75 kg in die neue Woche hineingehe, bin ich mehr als zufrieden. Aber das Wochenende macht mir Sorgen, wenn ich dann bloß nicht hinterher wieder bei 76 bin!

Gestern hatte ich mich gefreut, daß mein Körper von meinem Gefühl her endlich angefangen hat, Fett zu verbrennen. Jetzt fällt mir ein, daß es dann ja langsamer gehen muß, weil Fett weniger wiegt als Muskeln und dann wohl auch kein eingelagertes Wasser mehr frei wird. Ja. Das ist dann wohl so wie es ist.

Dazu kommt, daß die ersten 3 Kilos die Weihnachtsganskilos waren, also erst seit Kurzem drauf. Seit wann bin ich auf 75 gewesen? Im August hatten wir ein Familienfest, da hatte ich noch weniger. Das weiß ich, weil ich damals meinen Lederrock getragen hatte. Allerdings war es nicht sehr viel weniger. Das weiß ich, weil der Rock furchtbar gedrückt hatte und ich die ganze Zeit damit beschäftigt war, den Bauch einzuziehen und mich darüber zu ärgern, daß ich so blöd war für eine Feier ein unbequemes Kleidungsstück anzuziehen. Vielleicht hatte ich damals noch 73 kg - jedenfalls vor der Feier. Danach vielleicht mehr, wie das bei Familienfeiern so ist. Spätestens nach dem Urlaub Ende September war ich wohl bei den 75 Kilos, die ich jetzt im Begriff bin zu attackieren. Hätte ich damals nur gleich das getan, was ich jetzt tue, dann könnte ich jetzt nach den Weihnachtsganskilos vielleicht schon wieder aufhören.

Essen heute:
Frühstück: etwas Magerjoghurt
Mittagessen: Der übliche große Kantinensalat
Abend: Mussaka light von der Diätmampfseite der Hausfrauenseiten. Diesmal waren wir vernünftiger, haben 300 g Rinderhack verwendet, und für die Sauce einen halben Becher Schmand mit Magerjoghurt vermischt. Übrigens haben wir sehr spät gegessen, denn erst haben wir im Fernsehen "Bandits" gesehen und in den Werbepausen das Mussaka gekocht. Ich kann gegen Werbepausen echt nichts sagen, sie sind recht praktisch. Leider hat mein Freund dann in der Hektik beim Schichten vergessen, die Aubergine auch noch mit hineinzutun. (Der Film ging wohl gerade weiter!) War aber nicht so schlimm. Da sie ja vorgekocht war, haben wir sie dann dazu gegessen. Was mich betrifft: 1 großer Teller, ca. 1/3 der Gesamtmenge.
Getränke: alles kalorienarm

Wir essen übrigens oft sehr spät zu Abend. 21 Uhr wird es meistens und an den Wochenenden ist auch 23 Uhr keine Seltenheit. Wieder etwas, was gegen sämtliche Ratgeber verstößt.

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18.1.02 (der 12. Tag): 75 kg

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Ich habe inzwischen an anderer Stelle im Internet gefunden, daß 1 Kilo Körpergewicht 7000 kcal entspricht! Dann ist es ja kein Wunder, wenn es jetzt langsamer geht! Eigentlich wundert es mich, daß abnehmen dann überhaupt noch geht! (Hmmm, oder liegt es daran, daß ich alle anderen "Tipps und Tricks" dieser Seite ignoriere?) Dann müßte ich ja für 1 Kilo eine Woche lang täglich (!!!) 1000 kcal einsparen, d.h., eine ganze Woche lang fdH betreiben. Ich habe nicht meine Kalorien gezählt, schätze aber mal, daß ich, so wie ich es momentan mache, vielleicht 3000-4000 kcal pro Woche einspare. Maximal. Außer, ich würde deutlich mehr als 2000 kcal pro Tag verbrauchen, was vielleicht sein kann, da ich relativ groß bin und mit dem Sport im grünen Bereich. Aber auch dann würde ich höchstens 4000-5000 kcal pro Woche einsparen, auf keinen Fall mehr. Und das heißt dann, wenn ich 4-5 Tage lang auf dem gleichen Gewicht bleibe, ist das normal. (Meine Waage ist übrigens ganz konventionell und zeigt nicht 100-g-weise digital an.)

Gerade habe ich den Beitrag von Backbeat auf den Hausfrauenseiten gelesen und mich sehr amüsiert - obwohl es ja gemein ist, sich darüber zu amüsieren. Großes Kompliment, der ist wirklich ganz klasse beschrieben! Ich glaube sogar, ich kann mich ganz gut hineinversetzen, obwohl ich ja ehrlich zugeben muß, daß es mir noch ganz gut geht. Diese Heißhungerattacken habe ich zum Glück überhaupt nicht. Ich habe sogar an den Diättagen kaum Hunger, nur daß es mir dann immer kalt ist, ist unangenehm. Und zwischen den Mahlzeiten denke ich eigentlich überhaupt nicht ans Essen, maximal freue ich mich aufs Mittagessen oder das Kochen am Abend und kann dann aber gut darauf warten. Hier muß ich allerdings auch in aller Bescheidenheit sagen, daß ich meine Diät recht genial finde. Ich habe dann immer was, worauf ich mich freuen kann, da wir abends ja nur die Sachen kochen, die mir absolut gut schmecken! So wie Backbeat es beschreibt, daß er nur das Gemüse ißt und dann den ganzen Tag an die Nudeln und die Soße denkt, das muß der Horror sein! Ich habe mir fest vorgenommen: wenn ich während der Diät so etwas an mir feststelle, dann höre ich sofort auf. Natürlich habe ich gut reden, ich habe ja mein Normalgewicht und mache das Ganze nur, um dabei zu bleiben. Wenn ich jeden Urlaub und jede Weihnachten 1-2 kg zunehme, dann habe ich halt leider doch bald nicht mehr mein Normalgewicht.

Außerdem habe ich keine Kinder im Haus, für die ich Chips und Schokolade einkaufen muß (mein Freund ißt seine 200g -Haselnußschokotafeln, die er sich kauft immer in ca. 10 Minuten selbst auf) und dann kann ich meine Vorlieben für Fett wohl noch ganz gut auf die Mahlzeiten bündeln. Und auf Süßigkeiten fahre ich zum Glück nicht so ab. Keine Süßigkeiten zu essen, wenn man darauf voll abfährt ist vermutlich schwieriger als keinen Alkohol zu trinken - denn bei Alkohol muß man sich wenigstens nur abends beherrschen, bei Süßigkeiten dauernd.

Warum schreibe ich das eigentlich alles? Die Ursprungsidee war ganz ehrlich, einen besseren Ansporn für mich selbst zu haben, wenn ich jede Bratwurst und jedes Bier, was ich während der Diät esse oder trinke später im Internet wiederfinde. Inzwischen hat es sich natürlich etwas verselbstständigt, da ich doch viel drüber nachdenke. Ob es gut oder schlecht läuft. Wie es bei den anderen läuft. Was man dabei so alles falsch machen kann, usw. Ob eine Diät überhaupt vernünftig ist. Carola meint ja, Diäten seien doof, aber so ganz frei scheint sie auch nicht davon zu sein. Wir leben halt nun mal in einer Überflußgesellschaft und müssen das alles irgendwie steuern. Die meisten Menschen der Weltbevölkerung hätten vermutlich liebend gerne unsere Probleme. Aber das ändert nichts daran, daß Übergewicht und Ernährungsstörungen trotzdem der persönliche Horror sein können. Alle normalgewichtigen Leute steuern ihr Eßverhalten irgendwie. Einige Glückliche haben von selbst einen kalorienarmen Geschmack, eine einprogrammierte Eßbremse oder sehr viel Spaß an Bewegung, die anderen Normalgewichtigen sehen irgendwie zu, wie sie das kontrollieren - auch wenn sie vielleicht nicht viel drüber reden. Mein Freund z.B., über den ich gerne etwas ablästere, sagt regelmäßig nach üppigeren Familienfeiern: "Oh, fühle ich mich jetzt vollgefressen, die nächsten Tage werde ich mal etwas kürzer treten." Und dann geht er 3 Tage lang nicht Mittagessen, weil er, wie er sagt, gar keine Lust hat, schon wieder zu essen. Die Kollegen lachen und machen Bemerkungen, daß ausgerechnet er es doch nicht nötig hätte. Und nach 3 Tagen ist sein Bauch wieder klein, sein Appetit wieder da, und er hat es wirklich nicht mehr nötig. Andere Freundinnen von mir lassen, wenn die Jeans kneifen, einige Wochen lang Pommes, Chips, Alkohol und Schokolade weg und es reguliert sich wieder. So ähnlich versuche ich es ja auch gerade.

Ich verstehe nicht allzuviel von Ernährung, nur was ich mir so im Internet angelesen habe. Ich ernähre mich auch nicht besonders gesund, jedenfalls nicht gezielt. Und von größeren Eßstörungen habe ich sowieso keine Ahnung. Und ob meine Diät klappen wird, weiß ich auch nicht. Sie ist ja wohl auch etwas unkonventionell. Aber es wird wohl hoffentlich jede(r) so schlau sein, für sich selbst herauszusuchen, was hilft oder interessiert. (Und sei es als abschreckendes Beispiel ...) Aber bisher läuft es ja ganz gut.

Essen heute:
Frühstück: -
Mittagessen: Fischpfanne mit Reis und Salat
Abend: Wieder im Kino und vorher in der Kneipe wie letzte Woche Gemüse mit Reis und scharfer Erdnußsoße. Letzte Woche hatte ich ja daraufhin 1 Kilo abgenommen und das war klasse. Natürlich bin ich nicht abergläubisch, aber man soll nichts unversucht lassen!
Zwischendurch: 2 Amarettokekse, die bei einer Arbeitsbesprechung auf dem Tisch standen (ja, ja, das ist gegen meinen Diätplan!) und zuhause einige Weintrauben (das ist voll ok).
Getränke: 2 Bier zum Essen und etwas Wein zuhause. (Wochenende)

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19.1.02 (der 13. Tag): 74 kg

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Tatsächlich, schon wieder 1 Kilo weniger! Ich muß mich in der Kneipe unbedingt erkundigen, was sie in die Erdnußsoße tun! Oder zahlen sich die Mühen der Diät immer am Samstag aus? Wie auch immer, ich bin sehr zufrieden und beruhigt, was das Wochenende betrifft. Soll dieses Kilo ruhig bis Montag wieder drauf sein, dann gehe ich immer noch mit einem Kilo weniger in die nächste Woche und mehr will ich ja gar nicht. Und die 75 sind zumindest angeknackst.

Auf dem Markt heute haben wir uns für über 20 Euro mit Äpfeln, Gemüse und Salat für die kommende Woche eingedeckt, so ungesund können meine Ernährungsgewohnheiten also wohl doch nicht sein - Speck hin, Speck her.

Essen heute: Frühstück: -
Mittagessen: Ausgiebiges Brunch (Käse, Wurst-und Krabbensalat, Räucherlachs, Oliven, Tarama, verschiedene Sorten Brot, etc.)
Abend: Salat (Feldsalat, Chicoree, Radischen und Tomaten und - Magerjoghurtsoße) und 7 kleine Nürnberger Bratwürste - letzteres überhaupt nicht diätkonform. (Aber die Gesamtbilanz finde ich trotzdem noch ok. Immerhin sind die Nürnberger ja ziemlich klein.) Ein kleines Stück Käse hinterher (schließt bekanntlich den Magen).
Getränke: Bier beim Schlittschuhlaufen und Wein hinterher zuhause.

Sport: Anderthalb Stunden Schlittschuhlaufen im Eisstadion (toll - schon das 3. mal Sport diese Woche)!

Das Abendessen haben wir uns übrigens erst wieder nach dem Schlittschuhlaufen gemacht, also erst nach 23 Uhr.

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20.1.02 (der 14. Tag): 74 kg

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Alles noch ok. Selbst mein Freund sagt inzwischen, er könne sehen, daß die Weihnachtsganskilos weg sind. Aber natürlich hat er in meinem Diättagebuch gelesen, was ich von ihm erwarte. Jetzt bin ich auf die 3. Diätwoche gespannt.

Essen heute:
Frühstück: -
Mittagessen: Ausgiebiges Brunch
Abend: Hühnersuppe mit Gemüse (Lauch und Karotten), Ingwer, Knoblauch, Zitrone und Hirse und natürlich einem Hühnerschenkel.
Getränke: Bier und Wein. Wie bekannt: Sonntag gehört noch zum Wochenende. Mindestens, solange das Gewicht dabei noch runter geht. Wenn nicht mehr, muß ich das leider auch noch hinterfragen.

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21.1.02 (der 15. Tag): 75 kg

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Es ging also von Sonntag auf Montag wieder um 1 Kilo nach oben. Wenn ich das nicht will, muß ich vermutlich den Sonntag zum Nicht-Wochenende und damit zum Nicht-Alkoholtag erklären. Aber dieses Kilo stört mich momentan nicht besonders. Ich bin 1 Kilo leichter als letzte Woche, damals ging es genauso nach dem Wochenende eines rauf (und gleich am nächsten Tag wieder eines runter).

Heute ist wieder Diättag, aber meine Moral läßt nach. Nicht wegen diesem Kilo, sondern überhaupt. Heute Mittag z.B. hätte Salat auf dem Programm gestanden, aber als ich die Chinesische Frühlingsrolle sah, dachte ich blitzschnell "Ach, die hat sicher nicht mehr Kalorien als ein Salat. Lieber etwas Richtiges essen!" ("Richtig" heißt in diesem Fall warm.)

Nachmittags hatte ich Hunger. Entweder hatte die Frühlingsrolle weniger Nährwerte als Salat, oder nicht die richtigen. Oder mein Körper verbrennt endlich Fett und das macht mehr Hunger als alles vorher. Oder es macht generell mehr Hunger, die Kilos zu attackieren, die schon seit einigen Monaten drauf sind (und nicht erst seit Weihnachten). Oder es war einfach nicht mein Tag.

Ich sage zwar immer, daß es so schlimm nun auch nicht ist, etwas Hunger zu haben (damit meine ich natürlich nur den Wohlstandshunger, den wir hier kennen), aber Spaß macht es deshalb noch lange nicht. Immerhin, ich habe nichts zwischendurch gegessen. Es war übrigens auch gar nichts da. D.h., es gibt einen Süßigkeitenautomaten, den einige Kollegen immer fleißig nutzen, aber ich habe ihn irgendwie nicht in meinem Repertoire. Glücklicherweise! Er fällt mir tatsächlich jetzt erst beim Schreiben ein. Das könnte allerdings gefährlich werden, besser er wäre mir nicht eingefallen. Ich sollte endlich mal an den Diättagen daran denken, mir Obst mitzunehmen! Aber Obst ist für mich irgendwie nicht so, als ob ich dabei etwas essen würde. Das ist eher so wie Luft im Mund. Deshalb denke ich wohl erst gar nicht so richtig dran.

Essen heute:
Frühstück: -
Mittagessen: Chinesische Frühlingsrolle mit süß-saurer Soße, Reis und Tomatensalat.
Abend: Magerjoghurt und eine Möhre
Getränke: Alles kalorienarm

Sport: Anderthalb Stunden Ju-Jutsu im Sportverein. Ich hatte schon vor dem Training Hunger, und hinterher wieder. Während des Trainings natürlich nicht, wenn man sehr beschäftigt ist, geht das i.A. weg.

Ich hoffe, morgen bin ich wieder auf 74, sonst bin ich jetzt echt frustriert! Ich fange an zu verstehen, wie die Diätabbrüche zustande kommen. Irgendwie stimmt das schon: Diäten sind doof!

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22.1.02 (der 16. Tag): 74 kg

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Wieder auf 74, na schön! Das hebt die Moral wieder etwas. Bzw., was meine Moral hauptsächlich hebt, ist die Tatsache, daß heute kein Diättag, sondern einer der genialen 5 anderen Wochentage ist.

Irgendwie habe ich das Gefühl, meine Gewichtskurve ist jede Woche gleich, nur jede Woche 1 Kilo niedriger. Jeden Montag ging es bisher im Vergleich zum Wochenende 1 Kilo rauf, jeden Dienstag wieder eines runter, dann blieb es konstant bis Freitag und Samstag wieder eines runter. Paßt ja irgendwie zu meinen Diättagen, die sind ja auch immer am gleichen Tag. Umso besser. Nur, warum es das 2. Mal Samstag runtergeht und nicht Donnerstag (nach dem 2. Diättag) habe ich bisher nicht kapiert. Liegt das vielleicht wirklich an der Erdnußsoße?

Daß ich bisher jede Woche 1 Kilo verloren habe, kommt mir immer noch sehr schnell vor. Umso besser. Vermutlich ist mein Grundumsatz höher als gedacht.

Übrigens ist mir noch aufgefallen, daß ich seit Beginn der Diät (und schon während der Vorbereitungstage) bei jedem Essen maximal einen Teller genommen hatte. Das ist eher ungewöhnlich, beim gemeinsamen selbstgekochten Abendessen sind die Portionen meist reichlich und vor der Diät habe ich mir immer nochmal kräftig nachgenommen. Jetzt dagegen lese ich in meinem Tagebuch ständig "ein kleiner Teller", "ein großer Teller", ein mittelgroßer Teller" (vermutlich etwas beschönigt, aber was soll's). Das ist ja nicht verkehrt, und da ich mir das nichtmal extra vorgenommen hatte umso besser!

Essen heute:
Frühstück: 2 Teelöffel Tarama, die noch vom Sonntagsbrunch übrig waren. Besteht aus Fischeiern, kann das viel Kalorien haben? Hat da gerade jemand was von Olivenöl gesagt?
Mittagessen: Hühnerragout mit Reis und Krautsalat.
Abend: Gemüsepfanne mit Kartoffeln und --- Speckwürfeln
Getränke: Alles kalorienarm

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23.1.02 (der 17. Tag): 75 kg

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Gerade habe ich gestern geschrieben, meine Gewichtskurve sei jede Woche gleich - und schon weicht sie heute ab. Leider nach oben.

Heute ist wieder Diättag. Nach einem Blick auf die Kantinenspeisekarte dieser Woche habe ich aber spontan beschlossen, heute "richtig" Mittag zu essen (Lasagne) und den Salat wieder auf morgen zu verschieben. Oder auch nicht, wir werden sehen. Die Moral ist nicht mehr so ganz toll. Wenn ich aufhöre muß ich nur noch sehen, daß das kontrolliert geschieht. Da aber für diese Woche die beiden Diättage schon wieder vorbei sind, werde ich diese Woche natürlich nicht mehr aufhören.

Nachmittags hatte ich keinen Hunger, aber dann während des Schlittschuhlaufens schon. Aber so schlimm ist das wirklich nicht. Außer, daß mir einfiel, daß an der Bar neben Getränken auch Chips verkauft werden. Der Süßigkeitenautomat bei der Arbeit hat mir bisher noch keine Probleme bereitet, aber Chips sind Chips! Ich habe mich aber noch zurückhalten können. Ein Bier habe ich immerhin getrunken, wie immer beim Schlittschuhlaufen (Bier oder Glühwein). Ein kleiner Teufel hat mir hinterher noch ins Ohr geflüstert, daß ich auch ein zweites nehmen könnte, habe ich aber auch nicht! Applaus! Was mich abgehalten hat ist sicher nicht nur aber auch, der Gedanke, daß ich das dann hier alles aufschreiben muß.

Aber wie gesagt, so ganz toll ist die Moral nicht mehr.

Essen heute:
Frühstück: 1 Apfel
Mittagessen: Lasagne mit Salat.
Abend: etwas Magerjoghurt (immer noch der Dauerbrenner!)
Getränke: 1 Bier

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24.1.02 (der 18. Tag): 74 kg

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Ja, so viel fällt mir allmählich nicht mehr ein. Ich könnte natürlich wieder das Kilo runter kommentieren, aber ich glaube, das hatte ich vorgestern schon (und gestern das Kilo rauf).

Essen heute:
Frühstück: Etwas Magerjoghurt
Mittagessen: Großer Salatteller
Abend: Griechischer Salat mit Schafskäse und 2 Frankfurter Würstchen. 2 Scheiben Vollkornbrot mit Butter. Und wieder sagte mir eine innere Stimme, ich könne noch 2 Würstchen mehr essen, aber ich habe verzichtet. Überhaupt versuche ich mehr, mich auf die Sachen zu konzentrieren, denen ich erfolgreich widerstanden habe. Irgendwie höre ich so viel von Leuten, die aus Frust darüber, daß sie dummerweise etwas "Verbotenes" gegessen haben danach erst recht an den Kühlschrank gehen. Das soll mir doch möglichst nicht passieren.
Getränke: Eine halbe Flasche Wein (die andere Hälfte hat mein Freund getrunken). Ja, die Arbeit war wieder mal besonders stressig, Krach mit dem Chef, etc. Und die Diätmoral ist nicht mehr besonders, aber ich glaube ich wiederhole mich allmählich ...

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25.1.02 (der 19. Tag): 74 kg

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Mein Freund hat schon wieder ein Kilo abgenommen. Kommentar: "Ich esse eben auch weniger, wenn Du diätest." (Daß er immer noch anderthalbmal so viel ißt wie ich, spielt wohl keine Rolle.)

Über mich gibt es soweit nicht viel Neues zu berichten. 74 Kilo ist ok. 73 wäre besser, aber Diät geht eben nicht auf die Schnelle. Nächste Woche ist der Winterschlußverkauf. Ich könnte mal sehen, ob ich schon in meine Jeansgröße 31 wieder hineinpasse. In die alten Jeans vom letzten Sommer passe ich natürlich inzwischen wieder gut, aber die sind ja auch geweitet....

Essen heute:
Frühstück: -
Mittagessen: Fischfilet (rechteckig!) mit Kartoffeln, Krautsalat und Remouladensoße.
Abend: Wieder nach dem Kino in der gleichen Kneipe und wieder Gemüse mit Reis und scharfer Erdnußsoße. Die letzten beiden Male habe ich ja daraufhin am Samstag 1 Kilo weniger gewogen, aber irgendwie habe ich es diesmal im Gefühl, daß es nicht klappen wird. Woher weiß ich das eigentlich schon? Weil die Moral diese Woche schlechter war?
Getränke: Bier in der Kneipe und Wein zuhause (Wochenende!)

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26.1.02 (der 20. Tag): 74 kg

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Wie erwartet, diesen Samstag habe ich kein Kilo abgenommen. Damit ist bewiesen, daß die Erdnußsoße keine magischen Kräfte hat. Ich hatte ja gegen jede Vernunft schon fast gehofft, sie sei ein Geheimrezept. Diese Woche scheint es zu stagnieren. Das soll hin und wieder vorkommen. Woher wußte ich das eigentlich im Voraus? Ich habe alles aufgeschrieben, was ich die ganze Woche gegessen habe. Die Moral war zwar schlechter, aber kann Moral alleine das Abnehmen steuern? An Süßigkeitenautomaten und Chips habe ich definitiv nur gedacht.

Ich habe beschlossen, diesen Sonntag keinen Alkohol zu trinken, denn auf keinen Fall will ich am Montag wieder bei 75 Kilo sein. Oder höchstens wenig Alkohol. Mal sehen. Außerdem habe ich mir wieder genau Gedanken gemacht, über Essen am Wochenende, das mir 1. sehr gut schmeckt und 2. nicht viele Kalorien hat. Ich bin wieder auf Miesmuscheln für heute gekommen, aber als wir endlich aus dem Bett gekommen waren, war der Fischstand am Markt schon fast ausverkauft. Und die Muscheln waren ganz ausverkauft. Also haben wir 2 Forellen gekauft und zu meiner Freude habe ich hinterher in der Kalorientabelle gesehen, daß Forelle wirklich eher zu den "leichten" Fischen gehört.

Carola schreibt in ihrem Diättagebuch, daß jeder Ratgeber über das Wiegen etwas anderes sagt. Das freut mich, denn das war mir auch schon aufgefallen. Die einen empfehlen, sich täglich zu wiegen, die anderen empfehlen 1x pro Woche oder auch gar nicht. Die Meinungen sind jedenfalls total geteilt. Also ich wiege mich täglich, einfach weil ich mir gerne die tiefer werdenden Zickzackkurven ansehe. (Ok, ok, diese Woche war nix mit tiefer werdend, da ist sie irgendwie stagniert...) Ins Internet stelle ich die Werte natürlich nur anonym, ich kann mir nicht vorstellen, daß das jemand unter vollem Namen tut. Den Grund, der immer dafür angegeben wird, sich nicht täglich zu wiegen, kann ich nicht nachvollziehen. Es wird immer gesagt, das Gewicht schwankt von Tag zu Tag so stark, daß das tägliche Gewicht nichts aussagt. Und das stimmt! Aber gerade deswegen, will ich lieber täglich Bescheid wissen. Wenn das Gewicht total schwankt, und ich wiege mich nur 1x pro Woche, dann kann ich doch durch Zufall gerade dann total unrealistische Werte erwischen. Und dann? Aussagekräftig ist vermutlich der Durchschnitt jeder Woche. Und auch an den Zickzackkurven sieht man ganz gut, was Sache ist ...

Essen heute:
Frühstück: -
Mittagessen: Ausgiebiges Brunch
Abend: Forelle mit Reis und Gemüse
Getränke: Bier und Weißwein

Ich bin doch noch relativ entschlossen, zumindest nächste Woche noch weiterzumachen. Notfalls haben die MitleserInnen eben etwas zu lachen!

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So, 27.1.02 (der 21. Tag): 74 kg

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Heute fällt mir nicht viel ein. Die letzte Woche ist mein Gewicht stagniert. Stagnieren ist immer noch viel besser als ansteigen. Mal sehen, wie es weiter geht.

Essen heute:
Frühstück: -
Mittagessen: Ausgiebiges Brunch
Abend: Wirsinggemüse mit Hack und Kartoffeln; Ähem: 2 Teller. Vielleicht lobe ich mich zu viel. Kaum schreibe ich, ich würde immer nur noch einen Teller nehmen, nehme ich mir prompt kurz danach zwei.
Getränke: 2 Bier. Aus dem "kein Alkohol" wurde irgendwie nichts. Das fängt ja gut an!

Ich bin doch noch relativ entschlossen, zumindest nächste Woche noch weiterzumachen. Notfalls haben die MitleserInnen eben etwas zu lachen!

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1. 02.01.02 - 27.01.02
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