diaeten-sind-doof.de

- Diät-Forum
- Moppel-Plauderforum
- Wiegelisten-Forum

Diäten von A-Z Diät-Tipps
Dät-Rezepte
Low Carb Rezepte
Kohlsuppen-Rezept
Dät-Tagebücher
Zunahme-Karrieren
Bewegung
Crashdiäten
Extremdiäten
Lightprodukte
Low Fat
Fasten
Formula-Diäten
Mlchdiät
Mischkost
Operationen
Pillen
Schokolade
Susan Powter
Trennkost
Wunderkuren
Nein Danke!

Zunehmen
Moppel Alphabet
Bücher

Impressum
Datenschutz

Diäten sind doof -> Diäten von A-Z -> Operationen -> Schlauchmagen

Reggis Schlauchmagen OP

 

Diäten - die Umfrage

 

Reggis Schlauchmagen OP

Hallo, ich bin 40 Jahre alt, 1,65 m klein und wog am 16.05.2011 noch ???.
naja, die 160 kg waren definitiv geknackt.
Ich bin verheiratet und habe 3 Kinder.

Was ist am 16.05.2011 passiert?
An diesem Tag wurde endlich mein Wunsch wahr und ich konnte mein Leben neu beginnen, an diesem Tag war endlich meine Operation am Magen.

Aber auf Anfang:

Ende März bekam ich von meiner Freundin einen Anruf. Sie meinte, wir müssten uns treffen, sie käme gerade aus dem Krankenhaus und wollte mit mir über die OP sprechen.
Ich war sehr neugierig und wir trafen und ca. 1 Stunde später bei ihr zu Hause und sie erzählte mir, dass bei ihr eine Schlauchmagen-OP gemacht wurde.
Das bedeutet, dass ihr Magen stark verkleinert wurde.
Ich hatte über eine solche OP schon mal einen Bericht gesehen und fand, dass das die beste Lösung sei, dass ich auch so eine OP machen würde.
Sie erzählte mir viel darüber und gab mir den Namen der Sekretärin des Arztes im Krankenhaus und eine Telefonnummer.

Am nächsten Morgen rief ich dort an, drängelte ein bisschen, so dass ich schnellstmöglich einen Termin bekam.
Dieser war dann auch 1 Woche später.
Ich bekam von der Sekretärin einen Fragebogen, diesen füllte ich aus.
Es waren 4 Seiten, manches musste ich ankreuzen oder ausfüllen.
Es wurde z. B. abgefragt, wann für mich meine wichtigste Mahlzeit ist, wie viel Mahlzeiten ich am Tag mache, ob ich zwischendurch esse, ob ich nur Süßes oder auch herzhafte Speisen zu mir nehme.
Es wurde auch abgefragt, welche Diäten ich schon ausprobiert habe usw.

Ich gab den Fragebogen zurück und wurde kurze Zeit später von einer (sehr schlanken) Ärztin aufgerufen.
Meine Freundin begleitete mich, da ich schon etwas Angst hatte.
Wie sich aber dann herausstellte, war diese Ärztin supernett.
Sie klärte mit mir den Fragebogen ab, auch befragte sie mich näher nach meinem seelischen Zustand, machte noch ein paar Notizen, stellte mich auf die Waage um den aktuellen BMI ausrechnen zu können.
Sie erklärte mir anhand von Bildern, welche Operationen es gibt.
2 Operationen (Magenband und Magenballon) werden in der Klinik nicht durchgeführt.
Die anderen, die gemacht werden, war u.a. der sog. Magenschlauch.
Bei dieser OP wird durch 4 kleine Löcher in der Oberbauchdecke ein großer Teil des Magens abgetrennt und der Rest mit Titanklammern zugemacht, so dass nur noch ein Schlauch vorhanden ist.
Man kann sagen, dass der Magen jetzt etwas breiter ist als die Speiseröhre und der Darm.

Schlauchmagen

Der hellblaue Teil rechts, ist der Teil, der weggeschnitten wird und dort im oberen Bereich sitzen die Hungerrezeptoren, die sind dann auch mit weg.
Dazu im Text später mehr!

Sie teilte mir mit, dass ich aufgrund meiner Essgewohnheiten und des hohen BMI von 62 für eine OP in Frage komme.
Ich sollte es mir überlegen und dann erneut anrufen und einen Termin für die OP vereinbaren.
Ich hatte schon von meiner Freundin gehört, dass ich nicht zur Krankenkasse muss, um es mir genehmigen zu lassen.
Ich fragte aber trotzdem nach.
Sie erklärte mir, ich bräuchte nur einen Einweisungsschein von meinem Hausarzt und meine Krankenkassenkarte.
Welche Vereinbarungen es mit den Krankenkassen gibt, darauf gehe ich hier nicht weiter ein, dafür habe ich darüber viel zu wenig Kenntnisse.
Es war jedenfalls völlig anders und einfacher, als ich es bis jetzt gehört hatte.

Ich erklärte ihr also, dass ich 1 Woche Zeit hatte zum Überlegen und sofort einen Termin wolle.
Sie verabschiedete sich und schickte mich und meine Freundin ins Nebenzimmer zur Sekretärin.
Dort vereinbarte ich einen Termin zur OP, auf den ich 5 Wochen warten musste.

Ich will unbedingt noch betonen, dass diese Ärztin wirklich nett war.
Es waren keine komischen Blicke da oder blöde Andeutungen z.B. einfach weniger Essen und mehr Sport.
Die Ärzte wissen von den Problemen der Patienten, von der Sucht zu essen, dass es manchmal einfach nur noch chirurgische Möglichkeiten gibt.
Es sollte mich jetzt keiner falsch verstehen, es ist ein Auswahlverfahren, die Ärzte sind nicht geil aufs Operieren.
Mein Essverhalten, der BMI und die Blutwerte stimmten und ich war ein Kandidat für die OP, sofern man bei den Risiken dazu bereit ist.
Aber ganz ehrlich, es gibt keine OP ohne Risiken.
Allerdings kann ich auch als Laie nicht sagen, welche Faktoren für die Ärzte da noch mitspielen, damit man die OP bekommt. Mit den Blutwerten wird auch abgeklärt, ob es noch andere Ursachen gibt, die zu dem starken Übergewicht führen können, z. B. Schilddrüse, Tumor an der Nebenniere usw.
Welche Blutwerte das Krankenhaus benötigt, wird dem Hausarzt schriftlich mitgeteilt.

Schilddrüse war bei mir bekannt, eine Unterfunktion, die seit 2006 medikamentös behandelt wird.
Alle anderen Blutwerte waren im völlig normalen Bereich.
Also konnte ich operiert werden.

Ein paar Tage vor der OP hatte ich dann nochmal ein Beratungsgespräch mit einem Oberarzt und 2 Assistenzärzten.
Der Oberarzt hat mir nochmals alles erklärt, auch die Risiken.
Es könnte sein, da der Magen direkt bei der Milz liegt, dass evtl. eine Verletzung der Milz passieren kann.
Eine kleine Blutung sei nicht schlimm, wenn es aber eine größere Verletzung ist, wache ich halt mit einem großen Bauchschnitt auf.
Es könnte auch passieren, dass der Magen nicht dicht wird, dann muss evtl. nachoperiert werden, was da dann aber genau gemacht wird, weiß ich nicht mehr, ich bin auch nur ein Laie.
Es besteht auch die Möglichkeit von Wundheilungsstörungen (und das behaupten viele Ärzte, sei bei dicken Menschen das Risiko um ein vielfaches höher).
Diese Ärzte haben diese Erfahrung nicht gemacht.
Sie beobachteten bei Übergewichtigen Menschen keine höhere Anzahl von Wundheilungsstörungen als bei Normalgewichtigen.
Ich habe dieses Problem auch nicht, bis jetzt sind meine Wunden immer sehr gut verheilt.

Ich war also am 16.05.2011 um 6.30 Uhr in der Klinik, bekam gegen 7.00 Uhr ein Bett, musste mich ausziehen und in ein Klinikhemd schlüpfen - welches leider zu klein war - wie üblich.
Ich wurde vor den OP-Bereich geschoben, rutschte auf den OP Tisch und wurde dann zum OP gefahren

.

Alle Mitarbeiter waren höflich und sehr nett, sie behandelten mich wie einen Menschen und ich war sehr froh und dankbar dafür.
Ich habe schon ganz andere Situationen erlebt, wo mich Krankenschwestern angeblafft haben, weil sie Schwierigkeiten hatten, mein Bett (mit mir drin) zu schieben.
Aber nicht dort.
Ich fand mich in einer Situation wieder, wo ich gedacht habe, so werden also normalgewichtige Patienten behandelt!!!
Mein Gewicht war kein Problem für den OP-Tisch, niemand hat bei meiner Gewichtsangabe auch nur mit der Wimper gezuckt.
Es war einfach ein tolles Gefühl und hat auch für mich die Spannung vor der OP genommen, denn kurioserweise ich hatte wegen meines Gewichts und der damit verbunden Blicke bzw. Tuscheleien mehr Angst als vor der OP selbst.

Ich wurde vorbereitet und in Narkose geschickt.
Alle weiteren evtl. nötigen Zugänge und der Blasenkatheter werden unter Narkose gelegt.
Als ich mittags wieder erwachte, sagte mir die Schwester, dass alles gut gelaufen ist und ich war dankbar für die Schmerzmittel die sie mir gab.
Sie nahm sogar den Anruf meines Mannes entgegen, der sich natürlich nach mir erkundigt hatte.

Klar hat man Schmerzen, schon allein durch die Tatsache, dass in den Bauchraum ein Gas eingeleitet wird.
Ich sah nach der OP aus, als wenn ich mit Zwillingen im Endstadium einer Schwangerschaft wäre, da spannt die Haut natürlich ganz schön.
Außerdem ist dann noch auf der linken Bauchseite ein 5 Einschnitt, aus dem der Wundwasserschlauch kommt, das verursacht auch etwas Schmerzen, genauso wie die anderen 4 genähten Einschnitte.

Die ersten 3 Tage, bei mir gerechnet vom Tag der OP an, bekommt man nichts zu Trinken und kein Essen, außer der Tablette für die Schilddrüse, die wurde zu Pulver zerkleinert und mit einem kleinen Schluck Wasser durfte ich diese dann nehmen.
Alles Nötige (Flüssigkeit und Nährstoffe) bekommt man über Infusionen, genauso wie Schmerzmittel.
Sollten die Schmerzmittel, die man 3 x täglich bekommt, nicht ausreichen, sagt man der Schwester Bescheid, die fragt bei den Ärzten nach und dann bekommt man auch zusätzliche Schmerzmittel.

Mir wurde gesagt, dass ich sehr wenig Schmerzmittel in Anspruch genommen habe (nur die 3 x tägliche Dosis).
Es gab schon Fälle, da bekamen die Patienten nach dieser OP eine Pumpe, bei der man einen Knopf drückt und das Mittel bekommt.
Natürlich geht das auch immer nur nach bestimmten Zeitabständen!
Meine Freundin erzählte mir, dass sie auch mehr Schmerzmittel verlangt hatte.

Am Tag der OP musste ich abends auch schon aufstehen, einmal ums Bett und wieder zurück.
Aufrichten kann man sich nicht, da die Bauchdecke durch das Gas so spannt.
Aber je mehr man sich bewegt, umso besser verarbeitet der Körper das Gas und es ist schneller ausgeschieden durch die Haut (wurde mir so gesagt).
Aufstehen kann man nur über die rechte Seite (links ist der Wundschlauch), diejenigen, die schon mal einen Kaiserschnitt hatten, wissen wie das funktioniert.
Ich bekam das gut hin, da ich 2 davon hatte.
Schlafen geht auch nur auf dem Rücken, alles andere tut weh.

Am 2. Tag nach OP (wenn der Kreislauf soweit stabil ist) wurde mittags der Blasenkatheter gezogen und man muss allein zur Toilette.
Die Ernährungsberaterin kam auch vorbei, um mir zu erklären, was in den nächsten Wochen wegen Essen und Trinken auf mich zukommt.

Am 3. Tag kam auch der Physiotherapeut, brachte mir ein Band zum trainieren, zeigte mir dafür Übungen und ging mit mir den Flur rauf und runter, halt um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen und damit man den ganzen Tag nicht faul im Bett rumliegt.

Am 4. Tag wurde ich morgens zum Röntgen losgeschickt.
Das bedeutet:

Bevor man wieder anfangen darf zu essen und zu trinken, muss sichergestellt sein, dass der Magen auch dicht ist.
Das geht auf 2 verschiedenen Wegen:

1. Meine Freundin musste Tinte trinken, eine blaugefärbte Flüssigkeit.
Kommt dann aus dem Wundschlauch blaue Flüssigkeit, ist der Magen undicht - wenn nicht, dann ist das natürlich gut.

2. Ich musste zum Röntgen, dort immer kleine Schlucke einer etwas dicklicheren Flüssigkeit in den Mund nehmen, und wenn der Arzt es sagt, dann runter schlucken und er röntgt gleichzeitig.
Das wird ca. 5 x gemacht und dann muss man im Warteraum warten, da der Arzt gleich kontrolliert, ob der Magen dicht ist und wenn ja, gibt er auch gleich das Ergebnis mit.

Das Zeug, das ich trinken musste, ist voll eklig.
Mir wurde vorweg gesagt, dass es etwa so wie Ouzo schmeckt, natürlich ohne Alkohol.
Ich war total begeistert, da ich doch auf jeder Familienfeier mich jedes Mal wieder ekle, wenn mein Mann und die anderen dieses Zeug trinken (komisch, wenn ich da jetzt schon wieder dran denke, wird mir wieder schlecht).
Nach dem 3. Schluck musste ich anfangen zu würgen.
Der Arzt gab mir vorsichtshalber eine Schale, meinte aber ganz stolz, dass sich dabei noch nieeeeeeeeeee jemand übergeben musste.
Was soll ich sagen, nach dem 5. Schluck der runter ging, kam alles wieder hoch und ich habe die ganze Schale vollgebrochen.
Mein Kreislauf sackte etwas ab und ich habe ihm gesagt, dass es mir leid täte, dass ich nun seine Statistik versaut hätte.

Ich saß also im Warteraum und dachte nur, wenn es nicht gereicht hat, mache ich die ganze Prozedur nicht noch einmal, dann sollen sie sich was anderes einfallen lassen, aber dieses Ekelzeug trinke ich nicht mehr.
Gott sei Dank kam aber der Arzt und hat mir mit einem Lächeln die Krankenakte gegeben und gesagt, dass alles dicht ist.
Ich schlurfte also zu meinem Zimmer zurück und gab auf der Station dem verantwortlichen Pfleger (ein wirklich netter Mann) die Akte und sah zu, dass ich ins Bett kam.
Natürlich habe ich meinen Mann über den guten Ausgang der Untersuchung sofort benachrichtigt.

Mittags bekam ich dann eine Tasse mit Brühe, die ich zur Hälfte ausgetrunken habe.
Allerdings war es schon schwer, die ganzen vorherigen 3 Tage den Essensgeruch im Zimmer zu ertragen, wenn meine beiden Mitbewohner dieses bekommen haben.
Da lief mir jedes Mal das Wasser im Mund zusammen.
Nachmittags gab es immer Tee oder Kaffee, den durfte ich aber noch nicht und Fencheltee ist nun gar nicht mein Ding.

So gegen 17.00 Uhr kam die Ärztin und hat mir dann noch den Wundschlauch gezogen.
Ein sehr eigenartiges Gefühl, wenn dieser Schlauch durch den halben Bauch rausgezogen wird.
Sie teilte mir mit, dass sie die Wunde mit 2 Stichen nähen würde.
Ich fragte nach einer Betäubung, die es dabei aber nicht gibt, da dieses Loch nämlich mit dem Desinfektionsspray eingesprüht wird und das ist wirklich schmerzhaft, man glaubt, unter die Decke zu gehen.
Das würde dann auch die Schmerzen beim Nähen überdecken.
Ich versicherte ihr, dass ich das ohne Betäubung trotzdem nicht machen lasse, sie musste lachen und klebte mir dann Klebestrips drauf und ein großes Pflaster.
Ich dachte mir nur, schau an, es geht auch anders, denn meine Freundin hat sich nähen lassen!

Besuch bekam ich auch nochmal von der Ernährungsberaterin, sie gab mir eine Broschüre mit, in der erklärt wird, was ich in den nächsten 3 Wochen und in den darauffolgenden 2 Wochen essen durfte und noch vieles mehr.

Mein Gedanke war nur, wieso bekomme ich sooooo viel, dass passt doch gar nicht mehr.
Ich beschloss, das Apfelmus und den Joghurt zu behalten und eben später zu essen, von der Milchsuppe schaffte ich nicht ganz einen Teller.

Am 5. Tag gab es wieder Milchsuppe.
Bei der Visite wurde ich dann von den Ärzten ausgefragt, wie viel Löffel ich essen konnte, ob ich Probleme beim Schlucken hätte oder mich übergeben musste.
Ich konnte stolz sagen, dass ich keine Schwierigkeiten hatte.
Mir wurde dann gesagt, dass ich an diesem Tag nachmittags entlassen werde und nach Hause kann.
Ich rief gleich meinen Mann an, um ihm das zu sagen, damit er mich abholen konnte.

Der Physiotherapeut kam auch noch mal und ist mit mir Treppen gestiegen um zu sehen, ob das auch geht.
Die Ernährungsberaterin kam auch wieder vorbei, fragte, ob ich noch Fragen hätte und gab mir noch eine Visitenkarte mit, damit ich sie unter der Woche jederzeit zwischen 8.00 und 16.00 Uhr anrufen kann.

Mittags gab es eine pürierte Gemüsesuppe (2 Teller!!!), wieder Naturjoghurt und Apfelmuss.
Ich ließ den Rest diesmal komplett zurückgehen, da ich noch vom Vortag den Joghurt und Apfelmuss hatte.
Ich hatte es nicht essen können, weil ich so satt war und das über Stunden, eine völlig neue Erfahrung.

Die restliche Magenmenge ist bei jedem unterschiedlich.
Größere Menschen haben evtl. eine Füllmenge von 250 g, bei mir sind es etwa 200 g.
Das hört sich nicht viel an, aber es reicht total aus.
Man verschätzt sich auch noch recht lange an der Menge der Portionen, die man sich auftut, aber das kommt mit der Zeit.
Nur nichts rein quetschen (weil es ja so lecker ist!), sonst bekommt man starke Bauchschmerzen oder muss sich übergeben.
Mir ist das bislang nicht passiert.

Ich fing dann schon an, meine Tasche zu packen, wobei ich an die Sachen ganz oben im Schrank nicht dran kam.
Ich konnte mich immer noch nicht gerade hinstellen durch die Schmerzen und die gespannte Bauchdecke.
Das überließ ich meinem Mann.
Nachmittags gab es wieder Kaffee oder Tee und diesmal durfte ich auch Kaffee trinken, was ich natürlich sofort gemacht habe, allerdings sollte der Kaffee mit viel Milch getrunken werden.
Kein Problem für mich, mein Mann hat schon früher immer zu mir gesagt:
Du trinkt Milch mit Kaffee und nicht Kaffee mit Milch!

Mein Mann und meine Kinder kamen dann auch um ca. 16.00 Uhr.
Leider hatte ich aber noch nicht meinen Entlassungsbrief.
Ich fragte bei unserem Pfleger nach, der dann 5 Minuten später damit kam.
Ich las den Brief kurz durch und stellte fest, dass ich Magentabletten gegen die Magensäure nehmen sollte.
Am Freitagnachmittag ist es natürlich schwer, noch einen Arzt zu finden, der offen hat.
Also schickte mich der Pfleger zum Arztzimmer, ich erklärte es den Ärzten und sie gaben mir für das Wochenende und den Montag die Tabletten mit.
Diese durfte ich aber nicht zerkleinern, da sie sonst ihre Wirkung verlieren, alle anderen Tabletten müssen die nächsten 5 Wochen zu Pulver zerkleinert werden.

Die Zeit im Krankenhaus war, was die Pfleger, Schwestern und Ärzte betraf, wirklich schön.
Alle, wirklich alle, haben mit einem rumgealbert und Scherze gemacht.
Ich habe dies auch allen gesagt, dass sie es so beibehalten sollen, da es für Menschen wie mich mal erholsam ist, so nett und gut behandelt zu werden.
Sie haben sich für meine Ehrlichkeit bedankt und wünschten mir alles Gute.

Die Ernährung in den nächsten 3 Wochen:

Kurzer Hinweis, die 3 Wochen fangen an zu zählen, wenn man im Krankenhaus die erste Nahrung bekommt, bei mir also ab Donnerstag. Es sollte Nahrung mit reduziertem Fettgehalt sein, also 1,5 % Milch, Naturjoghurt usw.
je flüssiger die Nahrung, desto besser am Anfang, denn glaubt mir, ist es schon zu breiig, rächt sich das in der Weise, dass die Nahrung auf Luft im Magen liegt und das ist zu Anfang schmerzhaft.
Es liegt aber auch daran, dass der Magen immer noch heilen muss und sich erst wieder an die Verarbeitung von Nahrung gewöhnen muss.
Ich wollte schließlich auch nicht riskieren, dass etwas passiert.
Eine Mahlzeit sollte langsam gegessen werden, ca. 30 Minuten pro Mahlzeit und immer wieder kleine Pausen machen.

Auch ist es wichtig, mind. 1 x am Tag einen Eiweißdrink zu sich zu nehmen, damit der Körper nicht die Muskulatur abbaut, sondern an die Fettdepots geht.
Mir wurde von der Ernährungsberaterin eine Marke empfohlen, die ich mir ganz einfach und günstig bei Rossmann kaufen kann.
Ich muss diese nirgends im Internet zu teuren Preisen bestellen.

Meine Tage bestanden also aus Joghurt essen, Fruchtzwerge, wobei ich diese mit Milch verdünnt habe, da es zu fest war.
Ich habe mir auch Babygläser geholt, ab 4 Monat, die Nahrung ist püriert.
Diese habe ich mit etwas Wasser und Brühpulver (wegen des Geschmacks) erwärmt und gegessen.
Ich habe mir auch tiefgefrorenen Brokkoli gekauft, ein paar Rosen davon mit 1 Kartoffel, 1 Karotte und Brühe gekocht, mit etwas von dem Wasser dann püriert und gegessen.
Auch habe ich mir mal!!!! eine Fertigsuppe gekocht.
Mit meinem Mann habe ich Spinat gekocht, für mich ein kleines bisschen Kartoffelbrei und Spinat genommen, wieder mit Milch verdünnt und dann ging das auch (sog. Spinatsuppe).

Meiden sollte man blähende Zutaten, alle Arten von Kohl, Zwiebeln usw.
Auch Süßigkeiten sind tabu.

Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass ich nach 1,5 Wochen alles für ein Stück Fleisch, Brot oder dergleichen gegeben hätte.
Es war schon hart aber im Nachhinein kann ich sagen, man hält es durch und überlebt es auch.
Immer nur wieder selbst sagen, wenn du etwas anderes isst, gibt es große Schwierigkeiten.

Während dieser Zeit muss man auch daran arbeiten, pro Tag 1,5 l Wasser ohne Kohlensäure oder ungesüßten Tee zu trinken (KEINE Fruchtsäfte oder Alkohol, ist schädlich).

Ich vergaß noch etwas, unbedingt WICHTIG:
Vor und nach den Mahlzeiten sollte eine halbe Stunde liegen, bevor man wieder etwas trinkt.
Denn der restliche Magen sollte zu den Essenzeiten schon komplett für das Essen sein und nicht schon gefüllt sein mit Trinken, daher auch die halbe Stunde!!
Wenn man trinkt, sollte man auch nicht mehr als 6 Schlucke auf einmal nehmen, das könnte böse wehtun, denn man muss sich erst daran gewöhnen, dass die Luft wieder raus muss, ganz besonders beim Essen.

Man muss sich das so vorstellen, vorher war der Magen ein Sack von ca. 2 l Fassungsvermögen.
Das Essen plumpste hinein und die Luft hatte die Möglichkeit nach allen Seiten zu weichen.
Jetzt ist der Magen nur noch ein Schlauch, das Essen rutscht hinein und wenn es nicht klein genug gekaut oder zu schnell hintereinander gegessen wurde, kommt die Luft daran nicht vorbei und das Ergebnis sind für ca. 1 Minute Bauschmerzen.
Wenn man durch Oberkörper Strecken oder andere Bewegungen die Luft nicht wegbekommt, ist es schlimmstenfalls so, dass man gar nicht mehr essen kann, man mag dann auch nicht mehr essen.

Diese Veranschaulichung hat mir mein Mann erzählt und ich fand sie sehr gut als Erklärung für alle, denen ich es erzähle.
Es klingt jetzt erst mal schrecklich, aber zu Anfang muss man sich umgewöhnen und der Tag besteht halt daraus, 4 - 5 x zu essen und dazwischen das Trinken unter zu bringen.
Schwere Arbeiten oder Heben ist auch nicht drin.
Meine Freundin arbeitet körperlich und war 4 Wochen krankgeschrieben.
Ich sitze am Schreibtisch und hatte die Möglichkeit im Juni für 1 Monat als Aushilfe zu arbeiten und war somit nur 1,5 Wochen krankgeschrieben.
Auf der Arbeit aber trotzdem alles mit Vorsicht machen.

Mit dem Schlafen auf der rechten Seite klappte das nach ca. 3,5 Wochen schon etwas, nach 5 Wochen konnte ich auch schon mal auf der linken Seite kurze Zeit liegen.

Ab der 4 und 5 Woche können die Mahlzeiten wie ein Brei sein.
Also gab es dann unverdünnt Spinat mit Kartoffelbrei, Babygläser ab 8 Monat, man darf dann auch Weißbrot (ohne Rinde) mit Marmelade, Honig, Streichkäse oder Streichwurst essen.
Aber alles sehr gut kauen, schon allein dadurch wird die Zeit länger, weil man alles 20 x kaut!!!
Vorher habe ich das nicht getan, ist auch eine Umstellung, die mir manchmal noch teilweise schwer fällt, zumindest bei den ersten Löffeln, dann merke ich anhand meines Magens (die Luft), was ich getan habe und schon kaue ich besser.
Ich habe auch weiterhin Joghurt und Quark gegessen.

Ab der 6 Woche sollte man langsam wieder anfangen alle Lebensmittel zu essen, um herauszufinden, was man verträgt und was nicht.
Natürlich gibt es in der Broschüre aus dem Krankenhaus auch eine Liste, mit guten und weniger guten Lebensmitteln, das soll bedeuten das z. B. ein Obstkuchen besser ist als ein Stück Sahnetorte.
Sahnetorte war ja auch schon vorher nicht so gut, das wissen wir ja alle!!!!!
Also, fettige Sachen meiden und halt eher zu Huhn oder Pute greifen.

Nach 8 Wochen habe ich wieder angefangen Wasser mit Kohlensäure zu trinken, zuerst das normale Wasser, habe aber festgestellt, dass es viel zu viel Kohlensäure hat und nun trinke ich Medium-Wasser mit wenig Kohlensäure und dass bekommt mir sehr gut.
Ich konnte einfach das natürliche Wasser nicht mehr trinken, ich hatte Schwierigkeiten, die Menge von 1,5 l Wasser zu schaffen.
Es war für meine Begriffe Schlabberwasser!

Noch ein toller Nebeneffekt der OP ist folgender:
Im Magen sind sog. Hungerrezeptoren, diese befinden sich ganz oben im Magen, wirklich eine tolle Stelle, kein Wunder dass man andauernd Hunger hatte.
Nun weiter, also diese Rezeptoren liegen in dem Teil des Magens, der mit entfernt wird!!!!
Toll, man hat kein Hungergefühl mehr.
Wenn der Zeitraum zu lange war, indem ich nichts gegessen habe, merke ich, dass mein Kreislauf etwas absackt, mir wird dann ein bisschen koddrig.
Wenn ich gegessen habe, ist es schnell wieder weg.

Ich habe in den letzten Monaten viel auf meinen Körper gehorcht.
Wann bin ich satt und wann ist es nur noch Essen, weil es gut schmeckt?
Wann ist es Essen aus Frust oder Langeweile?
Sehr oft, musste ich mir eingestehen, aber das spielt sich nur im Kopf ab, nicht im Magen!!!!
Wenn ich solche Phasen bekomme und ich hatte erst z. B. vor 1 Stunde gegessen, dann trinke ich Wasser, Kaffee oder kaue einfach ein Kaugummi.
Das klappt sehr gut.

Welche Hinweise habe ich aus dem Krankenhaus noch mit auf den Weg bekommen:

Die Fäden werden nach 10 Tagen gezogen.
Man muss aber schon vorher zum Arzt, um sich die notwendigen Magentabletten verschreiben zu lassen.
Davon muss 1 morgens und 1 abends genommen werden.
Auch sollte der Arzt dann einen Blick auf die Narben werfen evtl. auch kurz säubern.

Als ich entlassen wurde, hat einer der Ärzte im Krankenhaus bei der Sekretärin für mich schon einen Termin zur Nachsorge im Krankenhaus vereinbart.
Dieser ist ca. 3 - 4 Wochen nach dem OP Termin.
Ich musste wieder dorthin, wo auch das Vorgespräch stattgefunden hatte.
Es war auch die gleiche Ärztin, die übrigens auch auf der Station arbeitet und auch Visite mitgemacht hat.
Ich musste wieder einen Fragebogen ausfüllen, wie viel ich essen kann, ob es Schwierigkeiten gibt, Lebensmittel die ich nicht vertrage usw.
Es folgte ein persönliches Gespräch, ich wurde auch gemessen (Taillienumfang) und gewogen.
Sie hat sich meine Narben angesehen und festgestellt, dass ein kleines Stück Faden dringeblieben ist.
Sie holte es schnell heraus und ich bekam ein Pflaster.

Nach dem Gespräch vereinbarte ich wieder im Nebenzimmer einen neuen Termin zur Nachsorge, in weiteren 3 Monaten.
Im ersten Jahr findet alle 3 Monate ein Nachsorgetermin statt, nur zu Anfang nach 3 Wochen.

Sport:

Sport ist wichtig und sollte auch aufgenommen werden.
Tja, wenn da nur nicht der innere Schweinehund wäre.
Aber ich habe festgestellt, wenn man erst was abgenommen hat, kommt der Drang, sich zu bewegen, von alleine.
Als ich im Juli und August noch arbeitslos zu Hause war, habe ich angefangen, mit 2 x täglich (zuerst für je 10 Minuten), mich auf mein Heimfahrrad im Wohnzimmer zu setzen, auch nehme ich mir meine Hanteln und mache damit Übungen.
Für den Bauch und die Beine habe ich ebenfalls so meine Übungen.
Ferner versuche ich mich mit meiner Freundin jeden Sonntag zum Schwimmen zu treffen und dann wird 1 - 1,5 Stunden geschwommen (natürlich auch mit kleinen Pausen), so dass zwischen 40 und 50 Bahnen (je 25 m im Becken) zusammen kommen.
Auch dient der Sport dazu, dass sich die Haut besser zurückbildet.

Aufgrund meines sehr angeschlagenen Knies kann ich leider in meiner Sportgruppe die Bewegungen noch nicht mitmachen, ich hoffe, dass es bald klappt und mein Knie nicht so schnell wieder weh tut.

Tabletten

: Es wird empfohlen, täglich eine Tablette mit vielen Vitaminen einzunehmen.
Ich nehme zusätzlich noch etwas für die Muskeln, Knochen und Herz, für die Haut und Haare (es kann vorkommen, dass man unter stärkerem Haarausfall leidet, keine Angst, es kommt keine Glatze).
Algen-Spirulina Tabletten mit über 2000 Mineralien drin und etwas für die Gelenke.
So bekommt man auch schon eine ganze Menge Wasser Trinken zusammen.
Ich nehme die Tabletten aber nicht alle auf einmal, sondern verteilt über ca. eine halbe Stunde.

Am Anfang war ich neugierig und habe mich jeden Tag gewogen, pro Woche kann ich sagen, dass ich zwischen 2 und 4 Kilo abgenommen habe.
Das nimmt aber ab, und jetzt wiege ich mich nur noch 1 x wöchentlich und mittlerweile nehme ich zwischen 500 g und 1,7 Kilo ab.
Die OP ist jetzt knapp 4 Monate her und ich habe bis jetzt 25 kg abgenommen.

Ich möchte jetzt zum Schluss auch noch sagen, dass vorher niemand, außer meiner Freundin und meinem Mann, von dieser OP gewusst hat.
Ich hatte von beiden Familienseiten keine Lust auf irgendwelche Diskussionen und hatte auch etwas Angst davor, dass sie es schaffen könnten, es mir wieder auszureden.
Ich habe meinem Mann eine Liste mit allen Namen und Telefonnummern geschrieben und ihm gesagt, dass er sie am Montagabend anrufen und es ihnen erzählen darf.
Ich musste mit Erstaunen von meinem Mann hören, dass es alle sehr gut aufgenommen haben und es toll fanden bzw. sehr mutig, diesen endgültigen Schritt zu gehen.
Ich erfahre auch heute noch von allen Unterstützung und Zuspruch.

Bis jetzt bin ich noch keinem begegnet, der mich für verrückt oder bescheuert erklärt hat, nur weil ich diese OP hab machen lassen.
Für manch einen mag es unnötig sein.
Es gibt auch immer wieder Menschen, denen es mit Ernährungsumstellung gelingt, 80 kg und mehr abzunehmen und es zu halten.

Aber ich will ehrlich sein, ich bin nicht so ein Mensch.
Dafür ist die Sucht zu groß, zu stark.
Drogenabhängige oder Alkoholiker haben auch die Möglichkeit, einen 24 Stundenentzug zu machen, wenn es das für die Esssucht gäbe, hätte ich es vielleicht auch probiert.
Also warum soll ich als Übergewichtige nicht auch die Möglichkeit einer operativen Hilfe in Anspruch nehmen.

Ich werde niemals jemandem raten, ihn drängen oder sonst dergleichen tun, diese OP machen zu lassen.
Ich kann nur, wenn jemand um Hilfe schreit, auf diese Möglichkeit hinweisen und sagen:
Hey das gibt es, erkundigen und beraten lassen kostet nichts.
Ich tue das nicht für meinen Mann oder meine Familie, ich mache es nur allein für mich!
Das ist wichtig und sollte auch jedem klar sein!

Jeder sollte in sich hinein horchen und wirklich ehrlich zu sich sein.
Kann ich es alleine schaffen oder brauche ich Hilfe.
Welche Hilfe käme für mich in Frage, was bin ich bereit dafür zu unternehmen?
Ich muss aber auch erst mal wissen, was es für Möglichkeiten gibt!
Ich brauche Stellen, z. B. Ärzte, Krankenkasse, Familie, Freunde, Bekannte usw., die schon von der einen oder anderen Möglichkeit gehört haben.

Ich muss aber diese Frage stellen muss, das wird mir keiner abnehmen!

Wie es weitergeht, lasse ich auf mich zukommen, für meinen nächsten Kontrolltermin im September in der Klinik muss ich beim Hausarzt noch Blut abnehmen lassen.
Falls so etwas von der Klinik gebraucht wird, steht das auch immer im Arztbrief mit drin.
Meine Blutwerte waren vor der OP wohl recht schlecht, daher möchte die Ärztin sie jetzt nochmal als Kontrolle haben.
Mal sehen, was sie sagt, ich denke mal, dass sie jetzt besser sind.

Wegen meiner Haut, die am Schluss dann zu viel sein wird, wurde mir gesagt, dass dann noch Operation(en) folgen werden.
Welche Probleme oder Anforderungen da auf mich zukommen bzw. erfüllen muss, darüber habe ich mir jetzt noch keine großen Gedanken gemacht.

Reggi am 13.10.11

Wie es mit Reggi weiterging, erfahrt Ihr hier:
Reggis Alltag mit dem Schlauchmagen

weitere OP-Erfahrungen

 

 

 

Zur Hauptseite

 

Mal schauen, was es bei ebay von Magenband gibt?!