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Diäten - die Umfrage

 

Ahörnchen hat mal wieder abgenommen

Ja! Den Telefonhörer!
Mehrmals täglich, und das seit Monaten. Mein Sohn (übrigens leicht ungergewichtig!) scheint sich großer Beliebtheit zu erfreuen (vielleicht gerade deshalb?!)

Mein letzter Bericht endete mit dem Vorsatz, mich in allem ein bisschen zu mässigen und abzuwarten. Vielleicht hätte sich das Warten ja gelohnt, wenn ich mich tatsächlich gemässigt hätte. Happich aber nicht! Oder jedenfalls nicht auf Dauer. Als es zwischendurch mal so richtig sommerlich heiss war, habe ich einige Tage lang tätsächlich zum Frühstück Obst gegessen. Obst! Ich! Hab mich wirklich gleich nach dem Aufstehen in die Küche gestellt (noch im Nachthemd!), Kiwis geschält, Nektarinen zerstückelt, Orangen wolllüstig die Haut abgezogen, eine Banane entkleidet und zerteilt, das Ganze in eine neckische Müsli-Schale gepackt und sogar noch ein paar klägliche Corn-Flakes darüber drapiert. Und was soll ich sagen - es war richtig lecker! Genau so soll doch ein gutes Frühstück aussehen, oder? Aber mein Mißtrauen guten Empfehlungen gegenüber ist legendär, und aus diesmal bestätigte es sich, denn nach drei Tagen litt ich unter Dauer-Sodbrennen, ich musste so oft aufs Klo, dass ich ersthaft überlegt habe, ob ich meinen Fernseher dorf aufstellen sollte, und der Hosenbund kniff kein bisschen weniger. Vor allem hatte ich nach zwei Stunden schon wieder solchen Hunger, dass ich sogar meine Katze so gierig anschaute, dass sie sich angstvoll unter das Sofa verkroch. Heute war ich mit meinem Mann beim Burger King und habe mir Kalorien angetan, die eigentlich für eine ganze Woche reichen könnten. Aber immerhin - ich habe scheinbar nicht zugenommen, denn meine Klamotten passen immer noch. Allerdings haben besagte Klamotten die deprimierende Grösse 42.

Und genau dazu wollte ich heute nochmal was schreiben. Vielleicht kommt es der einen oder anderen bekannt vor, denn - und dafür wollte ich mich heute nochmal aus vollem Herzen bedanken - ich habe tatsächlich einige sehr, sehr nette Mails auf meinen letzten Beitrag hin bekommen, und in meinen Antwort-Mails habe ich mich über genau dieses Thema ausgelassen: Konfektions-Größen
(Konfektion: industrielle Anfertigung von Kleidung Konfekt: Pralinen Ob da ein Zusammenhang besteht?). Mich regen diese unsäglichen Übergrössen auf. ÜBERgrössen! Was ist das eigentlich für eine Bezeichnung? Über was? Wieso gilt zum Beispiel Grösse 42 schon als Übergrösse? Eine Frau, die 1,80m groß ist und 75 kg wiegt, hat Größe 42. Ist sie aber übergroß? Oder sogar übergewichtig? Wenn eine Frau, die 1,80m groß ist und Kleidergröße 36 trägt, dann hat sie doch keine "normale" Kleidergröße, oder?

Ausserdem - wieso gibt es keine Untergrössen?
Wieso bleiben die Grössen 34 und 36 auf den Grabbeltischen immer liegen? Weil dünne Frauen generell mehr Geld haben und sich nicht am Grabbeltisch bedienen? Oder doch wohl eher, weil es wenige Frauen gibt, die sich figurmässig an Frau Schröder-Köpf orientieren? Okay, Schlotterbuxen ab Größe 50 bleiben auch meist liegen, aber in dem Fall liegts wohl tatsächlich daran, dass Frauen in dieser Kleidergröße sich lieber an Fachgeschäfte, bzw. gute Produkte halten, um das Bindegewebe nicht noch zusätzlich zu strapazieren. Tatsache ist jedenfalls, dass Grösse 40 bis 48 ruckzuck ausverkauft ist. Und was passiert? Nix! Es werden weiterhin zu niedliche Slips in Größe 36 produziert, die kein Mensch kauft, und Slips in Größe 46, die wahrscheinlich dreimal so oft hätten verkauft werden können, werden nach wie vor in geringen Mengen angeboten, weil "die ja eh keiner kauft"! Als eine Freundin von mir (Größe 36! Und das will eine Freundin sein *heul*) ihr Hochzeitskleid kaufen wollte, hat sie halb Niedersachsen abgegrast, bis sie endlich etwas Passendes fand. Ich dagegen (wie gesagt, Größe 42) hatte gleich im ersten Geschäft nach einer Viertelstunde DAS Kleid (in dem ich übrigens - laut meines Mannes, der Fotografin, diversen Zuschauern und last but noch least meiner Mutter - sehr, sehr hübsch ausgesehen habe).

Wieso gibt es Boutiquen für "starke Frauen"?
Müsste es dann nicht konsequenterweise auch Geschäfte für "schwache Frauen" geben? Ganz ehrlich - auch wenn es ungerecht sein mag - ich kriege einfach zuviel, wenn ich den berühmten Satz höre "Ich würde ja gern zunehmen, aber es geht einfach nicht!" Zugegeben, es ist immer schlimm, wenn der eigene Körper nicht so ist, wie man ihn sich wünscht, egal, ob man nun zu groß, zu klein, zu dick oder zu dünn ist, allerdings muss ich dazu auch sagen, dass es meines Wissens die Bezeichnung "zu dünn" nicht gibt. Zumindest nicht im modischen Bereich, im medizinischen ganz sicher.

Diese Doppelmoral regt mich allerdings auch auf.
Nehmen wir doch wirklich mal die Filmbranche: Eine Frau, die 1,70m groß ist und gesunde 65 kg wiegt, ist eindeutig zu fett. Selbst mit 60 kg ist sie zu fett, und es wird einträchtig suggeriert, sie möge sich doch mal ein bisschen zusammennehmen, bzw. abnehmen.

Eine Frau, die 50 kg wiegt, ist einfach ideal (da mag sie noch so eine Gesichtsbaracke sein, Hauptsache, die Figur stimmt!).
Soviel zum Optischen.

Wiegt eine Frau dieser Größe aber 45 kg, wird ihr einhellig, sowohl von der Presse, wie auch von den Fans, wie auch von den Ärzten empfohlen, sich einer Psychotherapie zu unterziehen.

Fazit:
Eine Magersüchtige ist krank, und ihr muss unbedingt geholfen werden.
Eine Fettsüchtige ist undiszipliniert und soll sich gefälligst zusammen- reissen.

Mal davon abgesehen, dass ich absolut nicht einsehen kann, warum eine Frau mit einem Körpergewicht von 65kg als "fett" gelten kann.
Aber es ist doch wirklich so: Dünne sind krank, Dicke sind ... na, eben dick.
Furchtbar ist das. Gestern oder vorgestern kam eine Chart-Show, ich glaube, sie hiess "Die zehn erotischsten Männer" oder so.
Auf einem der vorderen Platze landete Pierce Brosnan, der zwar jetzt nicht unbedingt die Hauptrolle in meinen verbotensten Träumen spielen würde, trotzdem aber ein zweifellos attraktiver Mann ist. Pierce Brosnan hat eine Frau mit traumhaften Haaren, einem bildhübschen Gesicht und einem ganz ohne Zweifel intelligenten Kopf. Ihr BMI wird sich dennoch eher im oberen Bereich befinden. Und wie lauteten der Kommentar von - ich bin mir jetzt nicht ganz sicher - Gülcan (Ich weiß auch nicht, wie sie sich schreibt.)? "Ich finde es ganz toll, dass er seine Frau liebt, obwohl sie dick ist!"
Aha! Okay, ich berücksichtige jetzt mal ihr Alter und die Tatsache, dass man sich als VIVA, bzw. MTV-Moderatorin eher einfacherer Formulierungen bedient, aber faktisch wollte sie damit doch wohl sagen, dass eine dicke Frau es eigentlich gar nicht verdient hätte, von einem attraktiven Mann geliebt zu werden. Oder - noch schlimmer - dass eine Frau generell nichts Liebenswertes ausser einem attraktiven Körper zu bieten hat. Ich wollte mich gerade meinen aufkommenden Depressionen hingeben, da hörte ich lautstark meinen fast 13jährigen Sohn neben mir: "Was ist denn das für eine besch... Aussage? So `ne Dumpfbacke würde ich gleich gar nicht nicht nehmen!" Mein Sohn!

Hachja, in all diesen Sätzen spricht die Vernunft aus mir.
In vier Tagen fliege ich nach Griechenland zum Badeurlaub, und ich bin ganz ehrlich - so ganz wohl ist mir nicht in meine Haut. Ich hoffe von Herzen - das gebe ich offen zu - dass mindestens zwei Frauen dort sein werden, die mindestens zehn Kilo mehr drauf haben als ich. Es ist fies, es ist irrational, es ist krank, aber ich kann nunmal nicht aus meiner Haut, und zwar in doppelter Hinsicht. Ich meine, es ist ja schon schlimm genug, dass ich dick bin. Aber ich möchte nicht die Dickste sein. Bin ich nicht schon gestraft genug, dass ich beim Darts immer so abkacke? *heul*

Ich melde mich wieder!

Ahörnchen am 10.07.05

weitere Zunahmen und gute Vorsätze

 

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